Zu Herzproblemen neigen Menschen mit nächtlichen Atemaussetzern. Auch eine erhöhte Gefahr von Schlaganfällen wurde bei einer Schlafapnoe bereits festgestellt. Nun fanden Mediziner heraus, dass Betroffene auch noch ein erhöhtes Risiko für Grünen Star besitzen.
Bei einer kleinen Gruppe von Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSAS) wandten deutsche Wissenschaftler laut der Fachzeitschrift "Der Ophthalmologe" die globalen Gesichtsfeldindizes MD (Mean deviation) und CPSD (korrigierte Standardabweichung) als Untersuchungskriterien an. Dadurch zeigte sich, dass bei den Patienten bereit diffuse lokale Gesichtsfelddefekte bestanden, der Augeninnendruck aber normal war.
Das Glaukom ist die weltweit zweithäufigste Ursache für Erblindung. In vielen Fällen ist ein zu hoher Augeninnendruck dafür verantwortlich, dass der Sehnerv dauerhaft geschädigt wird. Der Krankheitsverlauf ist tückisch, weil die zentrale Sehschärfe, beispielsweise beim Lesen, trotz fortgeschrittenem Sehnervenschaden lange Zeit nicht beeinträchtigt wird. Erst mit der Zeit werden immer mehr Objekte außerhalb des Gesichtsfeldzentrums übersehen. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Laut der Augenexperten führt eine Apnoe sehr wahrscheinlich zum Verlust von Nervengewebe an der Netzhaut und am Sehnerv.
Lange Zeit unentdeckt
Kennzeichnend für eine Schlafapnoe sind vorübergehende Atemstillstände während des Schlafs, die den Betroffenen oft nicht unmittelbar auffallen. Je nach Stärke der Aussetzer kann es am Tag zu Müdigkeit bis hin zu einem Schlafzwang (Sekundenschlaf) kommen, weitere Folgeerkrankungen sind möglich. Doch nicht immer wird Tagesmüdigkeit auf nächtliche Atemstillstände zurückgeführt, das Problem bleibt dann lange Zeit unentdeckt. Wer längere Zeit an Müdigkeit am Tag leidet, sollte daher einen Arzt aufsuchen, um die Ursache feststellen zu lassen.
Es gibt verschiedene Arten der Schlafapnoe, die häufigste Form ist das obstruktive Schlaf-Apnoesyndrom (OSAS). Hierbei kommt es aufgrund der starken Entspannung der ringförmigen Muskulatur um die oberen Atemwege zu einer Behinderung der oberen Luftröhre, die Atmung setzt zeitweise aus. Dadurch sinkt die Sauerstoffversorgung des Körpers, der in einen Alarmzustand versetzt wird. Ein Aufwachreflex ist die Folge. Dieser führt aber meist nicht zum vollständigen Aufwachen, sondern nur dazu, dass die Körperfunktionen erhöht werden. Für den Körper bedeutet dies Stress, der gesundheitliche Probleme auslösen kann.
Originalpublikation: Okuläres Risiko bei obstruktivem Schlafapnoesyndrom A. Steindel et al.; Der Ophthalmologe 107(11) 1032-1036 (2011)