Mehr Zeit für die Pharmazie und für relevante Randbereiche – weniger Zeit mit irrelevanten Hilfswissenschaften verbringen: Das wünschen sich BPhD-Vertreter von einem modernen Pharmaziestudium. Die Umsetzung würde unweigerlich zu längeren Ausbildungszeiten führen.
Apotheker sind längst nicht nur als Heilberufler oder als Wissenschaftler gefragt. Kaufmännisch-ökonomische Kompetenzen kommen mehr und mehr dazu. „Ein Studium, welches all diese Kompetenzen vermitteln soll, steht vor einer großen Herausforderung“, so Julia Lanzenrath vom Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) in einer Meldung. Sie spricht vom „Balance-Akt“: Einerseits geht es darum, viel Wissen aus unterschiedlichen Themenfeldern zu vermitteln. Andererseits darf der Praxisbezug nicht fehlen. „Wir als BPhD e.V. sehen jedoch eine Erneuerung der Gewichtung und Stärkung der Flexibilität zur Gewährleistung der Aktualität von Lehrinhalten als dringend notwendig an“, ergänzt Lanzenrath. Über mehrstufige Prozesse ist jetzt ein Thesenpapier entstanden.
Der BPhD fordert, dass folgende Themengebiete der Approbationsordnung ausführlicher im Curriculum behandelt werden sollen, da sie „große Relevanz und Bedeutung für die pharmazeutische Kompetenz“ haben:
Einige Gebiete wünschen sich Studierende neu der Approbationsordnung:
Im gleichen Reformschritt sollen folgende Themengebiete der Approbationsordnung reduziert beziehungsweise aus dem Curriculum gestrichen werden, da sie „nicht mehr zeitgemäß sind und/oder einen zeitlich nicht adäquaten Rahmen im Studium einnehmen“:
Um das Pensum zu bewältigen, empfehlen Vertreter der Studierenden, die Gesamtdauer um mindestens ein Semester zu erhöhen. Ob Pharmazie als Studiengang dadurch unbedingt attraktiver wird, sei dahingestellt. Immerhin wünscht sich der BPhD, die Famulatur auf vier Wochen zu kürzen, von denen mindestens zwei Wochen in der Offizin abzuleisten sind. Vorschläge zum praktischen Jahr sucht man im Papier jedoch vergebens. Der BPhD kürt zwar regelmäßig die besten Ausbildungsapotheken. Wünschenswert wäre gewesen, freiwillige Standards wie die akademischen Ausbildungsapotheken aus Baden-Württemberg zur Pflicht zu erheben.