Der Marburger Bund findet Twittern doof. Medienberichte, nach denen verschiedene US-Kliniken den Microblog-Dienst Twitter erproben, kommentiert der 2. Vorsitzende Andreas Botzlar mit teutonischer Strenge: "Das ständige Twittern am Rande einer OP würde die Konzentration des Teams nur unnötig stören und das Fehlerrisiko erhöhen". Aha. Der MB-Vize vermutet offensichtlich, dass Publicity-geile US-Ärzte mit der einen Hand das Smartphone halten ("Modische Macken") und mit der anderen das Skalpell führen. So abschätzig würde selbst Dr. House seine chiurgischen Kollegen nicht beurteilen.
Botzlar weiter: "Ich zweifle daran, dass die Angehörigen in Echtzeit über das Öffnen der Bauchdecke des Patienten informiert werden wollen“. Nun vielleicht nicht über das Öffnen der Bauchdecke - aber ich würde als Angehöriger schon mal ganz gerne etwas über den Zwischenstand einer 4stündigen OP erfahren. Herr Botzlar, bitte aufwachen: Wir schreiben das Jahr 2009. Auch die Generation SMS liegt mittlerweile auf dem OP-Tisch.