Billiges 3D-Scanning und billiger 3D-Druck, wie sie MakerBot und MakerBot Digitzer bieten, könnte auch in der Medizin bald einiges auf den Kopf stellen. Ein kleiner, wenn auch bizarrer Vorgeschmack: Die Mr. Wash-Bürste für's Gebiss.
Für alle, denen selbst elektrische Zahnbürsten zu langsam sind, ist das bestimmt eine gute Nachricht: Die Firma Blizzident hat individuell angepasste Vollgebiss-Bürsten entwickelt, auf denen man lediglich ein paar Sekunden herumkauen muss, um alle Beißerchen zu reinigen.
Um das an einen Abdrucklöffel erinnernde Ungetüm zu erwerben, braucht man zunächst einen 3D-Scan des eigenen Gebisses. Kein Problem, wenn man einen innovativen Zahnarzt oder ein Gipsmodell zur Hand hat. Die Zahnbürste - korrekter eigentlich Gebissbürste - wird dann auf der Basis des 3D-Scans so an den Kiefer angepasst, dass die Borsten alle Glattflächen reinigen und in alle Interdentalräume greifen. Der Hersteller verspricht nach einer Reinigungsdauer von nur 6 Sekunden ein Ergebnis, das mit der Rütteltechnik nach Bass vergleichbar ist. 50 Stunden jährliches Zahnbürsten ließen sich dadurch einsparen. So weit die Theorie.
Weniger attraktiv ist leider der Preis. Mit satten 299 € spricht die Bürste eher ein kleines Marktsegment an, z.B. gut betuchte Oligarchen mit engem Terminkalender.
Dennoch ist das Produkt nicht ganz so abstrus, wie es zunächst erscheint. Vor allem Kinder oder behinderte Patienten könnten mit so einer Bürste wahrscheinlich deutlich besser umgehen als mit dem traditionellen Gerät, das einiges an Feinmotorik verlangt. Um diese Gruppen anzusprechen, müsste allerdings der Preis noch deutlich purzeln. Warten wir's ab.