Die Frau am Handy reicht meinem Lehrling wortlos ein Rezept – das sie natürlich sofort an mich weiter reicht.
Ich kenne die Frau – sie bringt etwa alle 3 Monate ein grösseres Rezept. Alle Medikamente darauf hat sie schon mehrfach gehabt. Ich suche die Sachen zusammen, schreibe sie an, gehe damit zurück zur Patientin, die immer noch am Telefon ist und sich durch mich nicht stören lässt.
Ich warte ein paar Sekunden, damit sie überhaupt realisiert, dass ich hier bin mit ihren Sachen, dann reiche ich ihr die Medikamente auf den HV Tisch und mache ein Zeichen für „Sack?“
Sie noch am Telefon nickt mir zu. Ich packe alles in den Sack und reiche ihn wortlos rüber.
Es ist nichts neues drin. Es ist alles angeschrieben. Und sie ist am Telefon.
Frau nimmt jetzt das Telefon kurz vom Ohr (ohne abzustellen) – „Reden Sie nicht mit mir?“
(Oh – hey, das hat sie sogar bemerkt!)
„Solange Sie am Telefon sind, nicht.“
Frau: „Oh, das ist nur meine Schwester, das macht nichts, wenn sie das mitbekommt.“
Jaaa – wenn sie das meinen, aber das kann ich nicht wissen. Je nachdem wäre das trotzdem ein Bruch des Patientengeheimnisses. Wenn ich mit ihnen reden soll oder Sie etwas wissen müssen – machen Sie das Telefon aus!