Die Herzfrequenz als Stress-Indikator Dass der Herzschlag sich beispielsweise bei körperlicher Anstrengung beschleunigt und danach wieder beruhigt, kennt jeder von uns. Als Impulsgeber spielt dabei der Sympathicus-Nerv eine große Rolle, der auch als Verstärker unserer Reaktionsbereitschaft („Kampf oder Flucht“) auf äußere Einflüsse fungiert.
Dass der Herzschlag sich beispielsweise bei körperlicher Anstrengung beschleunigt und danach wieder beruhigt, kennt jeder von uns. Als Impulsgeber spielt dabei der Sympathicus-Nerv eine große Rolle, der auch als Verstärker unserer Reaktionsbereitschaft („Kampf oder Flucht“) auf äußere Einflüsse fungiert.
Schon daraus wird deutlich, dass nicht nur physische, sondern auch psychische Belastungen Auswirkungen auf den Herzschlag haben. Im Gegensatz zum normalen EKG, bei dem die Kontraktion des Herzmuskels bildlich dargestellt und interpretiert wird, steht bei der Messung der Herzratenvariabilität (HRV) der Abstand zwischen zwei Kontraktionen im Fokus. Bei einem gesunden Organismus verkürzt und verlängert sich das Intervall häufig, je nach momentanem Bedarf – es ist variabel. Die Anpassungsfähigkeit an Belastungen und damit die Variabilität ist hingegen bei chronischen Stressbelastungen deutlich weniger stark ausgeprägt.
Anhand der Messung der Herzratenvariabilität lassen sich folglich sehr konkrete Ableitungen zum individuellen Stressprofil machen. Dabei wird mit zwei am Oberkörper angebrachten Elektroden ein 24-Stunden-Profil erstellt, indem die Puls-Atem-Frequenz ebenso gemessen wird wie die Sympathikus- bzw. Parasympathikusaktivität. Das entstehende Chronobiogramm wird graphisch aufbereitet und anschaulich illustriert.
Burnout - Syndrom
Burnout wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD-10) als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst. Er gehört zum (übergeordneten) Abschnitt Z73 und umfasst „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Nach dieser Einstufung ist das Burnout eine Rahmen- oder Zusatzdiagnose und keine Behandlungsdiagnose, die zum Beispiel die Einweisung in ein Krankenhaus ermöglichen könnte. Dagegen ist die Feststellung einer Depression eine Behandlungsdiagnose.12 Phasen des Burnout-Syndroms 1.Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen 2.Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können 3.Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte 4.Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte 5.Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden 6.Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranz und Geringschätzung anderer Personen 7. Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum 8.Offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit,zunehmende Ängstlichkeit 9. Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch 10. Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen 11.Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit 12.Erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs. Die Herzratenvariabilität (HRV) ist ein immer wichtiger werdendes Thema in der heutigen präventiven Medizin. Wissenschaftler und Ärzte halten die HRV für einen bedeutenden Indikator von Gesundheit und Fitness. Als Marker der physiologischen Belastbarkeit und Verhaltensflexibilität spiegelt es unsere Fähigkeit zur effektiven Anpassung an Stress und ökologische Anforderungen wieder. Der Körper durchläuft einen natürlichen Regulationszyklus. So finden bei einem gesunden Menschen die Erholungs- und Synchronisationsphasen vor allem in der Nacht während des Schlafes statt. Aber auch erholsame Tätigkeiten wie Spazierengehen können einen positiven Effekt auf die HRV haben. Die Messung wird im Normalfall über 24 Stunden durchgeführt, um den gesamten Regulationszyklus aufzuzeichnen. Die HRV-Messung wird mit Methoden der nichtinvasiven Diagnostik durchgeführt. Das heißt, es wird weder in den Körper eingegriffen (z.B. durch Spritzen) noch werden aktiv Signale an den Körper gesendet. Um die HRV zu ermitteln, werden mittels Elektroden die elektrischen Signale des Herzens gemessen. Über die elektrischen Signale können die einzelnen Abstände der Herzschläge ermittelt werden. Daraus resultiert dann die Herzratenvariabilität. Da keine Eingriffe vorgenommen werden, ist die Messung völlig unbedenklich. Durch das kleine Messgerät ist der Proband kaum in seiner täglichen Routine eingeschränkt. Damit kann eine möglichst realistische und dadurch aussagekräftige Messung durchgeführt werden.