Jetzt ist es amtlich: Rauchen nützt der Gesellschaft. Eine Studie belegt, dass der frühere Tod von Rauchern die Rentenkassen und damit die Gesellschaft mehr entlastet, als die durch den Tabakkonsum verursachten Krankheiten den Sozialstaat kosten.
Es steht außer Frage, dass die durch Rauchen verursachten Krankheiten (Bronchialkarzinom, Atherosklerose, COPD etc.) das Gesundheitswesen und damit indirekt die Gesellschaft durch Mehrkosten belasten. Genausowenig kann bezweifelt werden, dass Raucher statistisch gesehen früher sterben als Nichtraucher, sodass sie auch weniger Altersruhegeld beziehen. Berthold Wigger und Florian Steidl vom Karlsruher Institut für Technologie haben jetzt in einer Studie diese Effekte gegengerechnet und kommen zu dem Schluss, dass die Einsparung bei den Rentenkassen größer ist als die Mehrkosten durch die erforderlichen medizinischen Behandlungen. Dabei ging es ausschließlich um die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten.
Die Forscher ließen in Modellrechnungen einen theoretischen Nichtraucherstaat und die reale deutsche Gesellschaft des Jahres 2011 über einen Zyklus von 89 Jahren gegeneinander antreten und ermittelten, welche an Kosten und Einsparungen für die Gesamtheit dabei herauskamen. Ergebnis: Die rauchende Gesellschaft (30 % der Männer und 21 % der Frauen) ist um 36,4 Milliarden Euro günstiger für alle. Hinzu kommen noch 376 Milliarden staatliche Einnahmen aus der Tabaksteuer.
Fazit: Raucher praktizieren in vorbildlicher Weise das sozial verträgliche Frühableben. Es ist vielleicht zynisch, aber wir sollten sie daher nicht mit Verachtung strafen. ;-)
Quelle:
Die externen Kosten des Rauchens in Deutschland
Abbbildung: Yale Rosen / Wikipedia
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