Ungewissheit gehört zu einem Leben mit chronischer Lungenkrankheit. Krankheitsbezogene Ungewissheit kann durch Kontrollverlust und Unsicherheit als kognitiver Stressor wirken - mit negativen Effekten auf Krankheits-Bewältigung, Lebensqualität und klinische Parameter.
Dabei haben einzelne "Ungewissheits-Kategorien" unterschiedliche Auswirkungen auf psychosoziale und klinische Ergebnisse.
Welche Faktoren charakterisieren "Krankheits-Ungewissheit"?
Die Mishel Uncertainty in Illness Scale (MUIS) unterscheidet vier Kategorien:
Wie wirken sich die Ungewissheits-Faktoren aus?
In Übereinstimmung mit dem Lazarus/Folkman-Modell von Stress und Coping kann Ungewissheit in zweierlei Weise bewertet werden:
Als Gefahr erfordert Ungewissheit die Anwendung von (neuen) Coping-Strategien zum Umgang mit Affekten und eine Stärkung der Kontrolle zur positiven Anpassung.
Als Herausforderung reicht eine fortwährende Unterstützung der (bereits praktizierten) positiven Anpassung.
Eine Studie von Hoth KF et al. untersucht die Ungewissheits-Kategorien "Mehrdeutigkeit" und "Komplexität" als potentielle Prädikatoren von
Studiendesign
407 Patienten mit COPD aufgrund von Alpha-1 Antitrypsin-Mangel (AATD-COPD) wurden zu Studienbeginn, im 1-Jahres- und im 2-Jahres-Follow up erfaßt.
Krankheits-Ungewissheit wurde mittels MUIS (Mishel Uncertainty in Illness Scale for Adults) bestimmt.
Messinstrumente für psychosoziale und klinische Befunde waren:
Die Ungewissheits-Kategorien "Mehrdeutigkeit" und "Komplexität" wurden anhand unterschiedlicher linearer Modelle geprüft, die jeweils an demographische und gesundheitsbezogene Charakteristika angepasst waren.
Welchen Einfluß haben die Ungewissheits-Kategorien "Mehrdeutigkeit" und "Komplexität"?
"Mehrdeutigkeit" (ambiguity) ist ein hochsignifikanter Prädiktor für alle vier Outcome-Parameter
"Komplexität" (complexity) besitzt für keinen dieser Parameter Vorhersagekraft.
"Mehrdeutigkeit" zeigt seine signifikanten Effekte unabhängig von "Komplexität" und den demographischen und gesundheitsbezogenen Charakterstika.
Höhere "Mehrdeutigkeits-Werte" sind mit schlechteren 2-Jahres-Ergebnissen verknüpft.
Die Zeit seit Diagnose-Stellung hat keinen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen den Ungewissheits-Kategorien.
Fazit: