Im Internet bin ich auf eine australische virale Twitter-Kampagne mit einem Selfie gestoßen, die sich mit dem Thema Suizidalität bei Männern beschäftigt. Da meine Berufsgruppe der Psychiater ja eine der höchsten Selbstmordquoten hat und ich noch dazu ein Mann bin, gibt mir das Grund genug, diese Idee zu unterstützen.
Wir wissen ja: Ärzte sind häufig kränker als ihre Patienten. Aber suchen ums Verrecken keinen einen Arzt oder gar Psychologen auf.
Nun könnte man meinen: Sie wissen schon, warum sich Männer nicht an einen Seelenklempner wenden. Wir Männer haben das Problem, dass wir über psychische Probleme und eigene Gefühle zu selten sprechen. Und Angehörige in medizinischen Berufen haben noch dazu den Druck der Umgebung und leider häufig auch einen Mangel an echten sozialen Kontakten, der dann den Teufelskreis von Depressionen und Selbstmordgedanken verstärkt.
In einer Klinik über Depressionen oder andere psychische Probleme zu sprechen? Geht doch gar nicht.
Suizidalität bei Ärzten und Pflegekräften wäre eigentlich ein Thema, das man noch viel größer aufziehen müsste! Immerhin ist die Quote ca. 3-4 Mal höher als bei der Normalbevölkerung ohne Medizinhintergrund. Einen sehr lesenswerten Blogbeitrag findet man hier.
Wenn es aber gelingt, zunächst uns Männer überhaupt für das Thema zu sensibilisieren und damit einen unnötigen Selbsttod zu verhindern, dann hätte die Twitter-Kampagne schon viel Leid für die Angehörigen und Freunde und Arbeitskollegen verhindert.
Egal: Unterstützenswert ist die australische Idee auf jeden Fall.
Unter dem Hashtag #ItsOKtoTalk postet man jeweils eine Selfie von sich mit dem OK Zeichen.