Die wenigsten Kinder kommen in den ersten Lebensjahren nicht mit typischen Kinderkrankheiten in Berührung. In den meisten Fällen verlaufen die Krankheiten aufgrund der medizinischen Versorgung heute jedoch harmlos und werden ohne große Komplikationen von Eltern und Kindern durchgestanden.
Dennoch raten Experten Eltern, ihre Kinder Vorsorge-halber zu impfen, um sich gegen ansteckende Krankheiten bestmöglich zu schützen.
Besonders anfällig im Kindergartenalter
Während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit wird das Kind von der Mutter mit Antikörpern versorgt. So sind Kinder die ersten Monate wirksam gegen Krankheitserreger geschützt, nach dieser Zeit nimmt der Schutz jedoch kontinuierlich ab. Das Kind wird nun anfälliger für Erreger, da sich das eigene Immunsystem des Kindes erst im Aufbau befindet. Besonders dann, wenn das Kind langsam mit anderen Kindern in Kontakt kommt, (im Kindergarten oder einer Betreuungseinrichtung) erhöht sich die Gefahr, dass es sich bei anderen Kindern ansteckt.
Die meisten Kinderkrankheiten werden durch Viren übertragen
Die meisten typischen Kinderkrankheiten können gut diagnostiziert werden. Die Symptome und Verläufe der meisten Krankheiten sind hinreichend bekannt und folgen meist dem gleichen Muster. Die häufigsten auftretenden Krankheiten sind Masern, Röteln, Windpocken, Hand-Fuß-Mund-Krankheit und Mumps. Da diese Krankheiten allesamt durch Viren übertragen werden, kann man sie nicht medikamentös behandeln, die Symptome können allerdings gelindert werden. Wie machen sich die einzelnen Krankheiten bemerkbar?
Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFM-Erkrankung) ist keine einheitliche Erkrankung, sondern kann durch eine Vielzahl von Erregern ausgelöst werden, nicht alle infizierten Kinder zeigen daher ein ähnliches Krankheitsbild. Vor allem Fieber und Unwohlsein begleiten diese Erkrankung. Ein Ausschlag an Händen und Füssen kann sich auch um den Mund herum bilden. Innerhalb weniger Tage klingt die Krankheit in den meisten Fällen wieder ab. Gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit besteht bislang keine Möglichkeit eines effektiven Impfschutzes.
Mumps
Ist in den meisten Fällen ebenfalls eine harmlose Krankheit. Es beginnt in der Regel mit leichtem Fieber, Müdigkeit sowie schwachen Kopfschmerzen. Danach folgen Ohrenschmerzen auf beiden Seiten. Das Öffnen des Mundes, Schlucken und auch Kaubewegungen können schmerzhaft sein. In vielen Fällen stehen die Ohrläppchen ab, da der Bereich unter den Ohren stark anschwillt. Die Schwellung kann etwa eine Woche andauern, nach 14 Tagen sind auch die Schmerzen in den meisten Fällen abgeklungen. Gegen Mumps kann man Kinder in Kombination mit Masern und Röteln impfen lassen.
Masern
Masern sind hochansteckend und jeder der ungeschützt mit den Viren in Berührung kommt infiziert. Vor allem Kleinkinder sind betroffen. Wer die Krankheit einmal ausgestanden hat, ist sein Leben lang immun. Laut UNICEF gehören Masern zu den gefährlichsten Kinderkrankheiten weltweit. Gerade in Ländern wie Deutschland nimmt die Zahl der Erkrankungen aufgrund der Impfmüdigkeit wieder zu, in anderen Ländern sind Masern fast gänzlich verschwunden. Hohes Fieber, manchmal eine weiße Mundschleimhaut sowie die typischen Masernpunkte sind Teil dieser Krankheit. Frühestens mit Beginn des 9. Monats kann man Kinder gegen Masern impfen lassen.
Röteln
Die Röteln sind in höchstem Maße ansteckend, jedoch handelt es sich bei dieser Krankheit eher um eine harmlose Infektionskrankheit. Fieber, Schnupfen, Gelenkschmerzen und ein blasser Hautausschlag mit kleinen roten Pusteln sind Symptome der Krankheit. Während Röteln für den Betroffenen recht harmlos sind, müssen an Röteln erkrankte Kinder jedoch unbedingt von Schwangeren ferngehalten werden, da ungeimpfte Schwangere, die nie selbst an Röteln erkrankt sind das Risiko eingehen, das sich schwere Fehlbildungen bei ihrem Kind entwickeln. Zwischen dem 11. und 14 Monaten können Kinder das erste Mal gegen Röteln geimpft werden.
Windpocken
Auch hier bereitet vor allem ein roter, juckender Hautausschlag den Infizierten Beschwerden. Bei Kindern ist diese Krankheit in der Regel harmlos, kompliziert kann es jedoch bei Erwachsenen werden, die sich mit Windpocken anstecken. Auch hier gehen insbesondere schwangere Frauen ein hohes Risiko ein. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen begleiten die Krankheit ebenfalls. Ab 9 Monaten können Säuglinge gegen Windpocken geimpft werden.
Impfen ist sinnvoll!
Auch wenn es nicht immer möglich ist, durch eine Impfung allen entsprechenden Krankheiten vorzubeugen, ist es in vielen Fällen sinnvoll, Kinder rechtzeitig impfen zu lassen. In der Regel macht der Kinderarzt die Eltern bei Routineuntersuchungen auf entsprechenden Impfschutz aufmerksam.