Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jedes Jahr ca. 40 von 100.000 Einwohnern an einem Aortenaneurysma. Besonders häufig sind Menschen über 65 Jahre betroffen, und Männer trifft es fünfmal öfter als Frauen. In 75 % aller Fälle bildet sich das Aneurysma im Bereich der Bauchaorta unterhalb der Nierengefäße. Möglich ist aber auch ein Aneurysma an der Hauptschlagader in der Brust oder eine lebensgefährliche Ausbuchtung am Herzen. Die große Gefahr, die von einem Aortenaneurysma ausgeht, ist eine Ruptur, denn wenn das Aneurysma reißt, dann droht der Patient innerlich zu verbluten.
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?
Die Gefahr, dass sich ein Aortenaneurysma bildet, steigt mit jedem Lebensjahr und der Grund liegt am veränderten Aufbau der Gefäßwand. Im Alter sind die Gefäßwände immer weniger elastisch und können irgendwann dem hohen Druck der Hauptschlagader nicht mehr standhalten. Bei über der Hälfte aller Fälle ist eine Arteriosklerose die Ursache für die sack- oder spindelförmige Erweiterung der Hauptschlagader. Oftmals sind Menschen gefährdet, die unter einem zu hohen Blutdruck leiden, denn die Hypertonie belastet die Gefäße. Sehr selten sind bakterielle Infektionen die Ursache. Wenn eine Infektion die Wand eines großen Blutgefäßes entzündet, dann kann das in der Folge zu einer gefährlichen Ausbuchtung führen.
Die Warnzeichen für ein Aortenaneurysma
Ein Aneurysma ist deshalb so gefährlich, weil es lange Zeit keine Symptome gibt. Erst wenn die Ausbuchtung eine bestimmte Größe erreicht hat und auf die umgehenden Strukturen drückt, dann klagen die Betroffenen über Beschwerden. So kann es unter anderem zu Rückenschmerzen kommen, die bis in die Beine ausstrahlen, wenn es sich um ein Aneurysma an der Bauchaorta handelt. Eher selten sind Verdauungsprobleme oder ein sichtbares Aneurysma, das unter der Bauchdecke pulsiert. Handelt es sich um ein Aneurysma in der Brust, dann sind folgende Symptome möglich:
Wie gefährlich ein Aortenaneurysma ist, das richtet sich immer nach der Größe der Ausbuchtung. Das Risiko für eine Ruptur steigt ab einer Größe von sechs Zentimetern bei einem Bauchaortenaneurysma und für thorakale Aneurysmen liegt die Grenze bei fünfeinhalb Zentimetern. Kommt es zu einem Riss oder wenn das Aneurysma aufplatzt, dann haben die Betroffenen sehr starke Schmerzen im Bereich von Bauch oder Brust, die vor allem in den Rücken ausstrahlen. Dazu kommen Übelkeit und Erbrechen sowie starke innere Blutungen, die sehr schnell einen Kreislaufschock auslösen.
Eine oft zufällige Diagnose
Aortenaneurysmen werden nicht selten bei Routineuntersuchungen entdeckt, zum Beispiel während einer Sonografie des Bauches. Auch beim Abhören mit dem Stethoskop sind Strömungsgeräusche wahrnehmbar und bei Patienten mit einer schlanken Figur kann der Arzt das Aneurysma sogar ertasten. Brustaortenaneurysmen werden häufig bei Röntgenaufnahmen der Lungen entdeckt und durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kann der Arzt die Größe der Ausbuchtung erkennen. Genaue Details liefert entweder ein CT, ein MRT oder eventuell auch eine Angiografie.
Wie wird ein Aneurysma behandelt?
Auch wenn es um die richtige Behandlung geht, hängt alles von der Größe des Aneurysmas ab. Eher kleine Aneurysmen, die keine Symptome verursachen, werden vom Arzt einmal im Jahr kontrolliert, bei größeren wird zweimal pro Jahr eine Sonografie gemacht. Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, den Blutdruck des Patienten zu beobachten, der nach Möglichkeit nicht über einen Wert von 120/80 mmHg steigen sollte. Wenn nötig, muss ein Medikament eingesetzt werden, das den Blutdruck im normalen unteren Bereich hält. Leidet der Patient unter einer chronischen Bronchitis, dann muss diese unbedingt behandelt werden, denn der Husten kann dafür sorgen, dass es zu einem Riss des Aneurysmas kommt. Bei einem großen Aneurysma bleibt nur der Weg des operativen Eingriffs.
Den Blutdruck in einem gesunden Bereich halten und gute Blutzucker- und Cholesterinwerte sorgen dafür, dass sich erst gar kein gefährliches Aortenaneurysma bilden kann.
Urheber: gesundheits-frage.de