Seit Jahrzehnten gibt es eine Gesundheitsvorsorgeuntersuchung ab dem 35. Geburtstag, vereinfachend CHECK-UP 35 genannt. Ursprünglich waren ein fakultatives EKG und verbindlich der Nierenfunktionswert Kreatinin neben Blutglucose und Gesamtcholesterin vorgesehen. Validiert oder wissenschaftlich ausgewertet wurde die Papierflut noch nie. Viel zu chaotisch, willkürlich und unpräzise dieser Fragebogen.
Die abgespeckte Version des CHECK-UP 35, die für Männer und Frauen gleichermaßen gilt, wird in einem Faltblatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Abstimmung mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) kurz und relativ objektiv dargestellt:
Nicht so die AOK. Sie versucht mit einem "Startgespräch" und dem Verweis auf geheimnisvolle Laboruntersuchungen ("3. Blut-Untersuchung") zu punkten bzw. lockt mit einem exclusiven 300 Punkte-Bonus (diese Unterzeile passte nicht mehr auf's Repro) ausschließlich für I h r e Versicherten:
Auffällig auch, wie die "Gesundheitskasse" AOK jegliche Krankheits-Begrifflichkeiten meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Obwohl gerade der CHECK-UP 35 der Frühdetektion und Risikostratifikation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus- und Nierenerkrankungen dienen bzw. deren Erstmanifestationen einer adäquaten Therapie zuführen soll.
Wie das allerdings mit einer einzigen läppischen "Blutzucker-, Cholesterin- und Urin-Kontrolle" o h n e Kreatinin-, Leber-, LDL-, HbA1c-, TSH-Werten und einem Blutbild gelingen soll, ist selbst für Medizin Bildungs- und Versorgungs-ferne "Gesundheits"-Bürokraten wenig plausibel. Im Zweifelsfall haben die untersuchenden Ärztinnen und Ärzte eben "etwas übersehen" !?
Repros bzw. Foto: Copyright Praxis Dr. Schätzler; Kaprun/Kitzsteinhorn A