Immer wieder Thema in diversen PTA-Foren sind die „Äußerlichkeiten“ im Beruf. Da geht es dann um die Frage, was verboten und was erlaubt ist. Beschweren sich Chefs über Mitarbeiter mit Gelnägeln, Sidecuts, Tattoos oder Piercings? Und stirbt mein geliebter Kittel bald aus?
Was geht und was nicht?
Hat schon einmal ein Kunde gemeckert, weil eine Mitarbeiterin zu „unseriös“ wirkt, die Stiefel zu hoch oder der Rock zu kurz war? Darf man sich als Apothekenpersonal zu Karneval verkleiden oder gibt es sogar „Dresscodes“, die es zu erfüllen gilt?
Ich habe persönlich bisher nur von einer „Problemkleidung“ etwas mitbekommen, und das ist ein Kopftuch. Da gibt es wohl häufiger Schwierigkeiten mit (meist älterer) Kundschaft, und ich kenne zwei, drei Apotheker die schon direkt gesagt haben, dass sie kein Personal mit Kopftuch einstellen würden.
Vom Aussterben bedroht: Der Kittel
An welcher Frage sich kleidungsmäßig immer wieder Welten auftun, ist die Kittelfrage. Offen, geschlossen oder einfach gar nicht – die Meinungen gehen da sehr stark auseinander. Ich persönlich trage den Kittel sehr gerne, denn ich nutze die großen Taschen immer als Stauraum für diverse Kleinteile. Da finden sich Büroklammern, Kleingeld falls ich noch mal eben zum Bäcker muss, Kulis diverser Farben, ein kleiner Notitzblock oder mein Handy. Andere empfinden das Kitteltragen als überholt, hässlich oder sogar arrogant.
Jedem das seine, denke ich. Eigentlich. Nur heute habe ich kurz in eine fremde Apotheke reingelinst, als ich mich in einem Nachbarort mit einer Freundin zum Frühstücken getroffen habe. Da haben alle Mitarbeiter einfach in ihren normalen Straßenklamotten bedient. Fand ich dann doch nicht so schön. Wenn schon ohne Kittel, dann doch wenigstens irgendwie einheitliche Shirts, sonst sieht das wirklich so beliebig aus.
Tätowiert, gepierct, vorbildlich
Je nach Chef gibt es bei den Anforderungen an Mitarbeiter in puncto Erscheinungsbild riesige Abweichungen. Der amtierende „PTA des Jahres“ Sebastian Giemsch beispielsweise ist tätowiert und gepierct, was offenbar weder seinem souveränen Auftreten, noch seiner Beratungsqualität geschadet hat. Probleme mit der Kundschaft hatte er laut eigener Aussage auch nur ein einziges Mal – was aber wohl auch mit an seiner Umgebung liegt, denn er arbeitet in Berlin.
Ob das auch in einer eher konservativen Dorfgemeinschaft so reibungslos ablaufen würde?