Für einen Arzt oder eine medizinische Fachkraft gelten Stethoskope nicht nur als Statussymbole, sondern auch als nützliches Diagnoseinstrument für den alltäglichen Gebrauch.
Fast jeder, der schon einmal beim Arzt gewesen ist, wurde mit solch einem medizinischen Gerät konfrontiert. Egal ob beim Facharzt in der Klinkt oder beim Kinderarzt, das Stethoskop findet fast überall in den verschiedensten Variationen seinen Platz. Aber wofür braucht der Arzt eigentlich ein Stethoskop?
Bei der Untersuchung mit dem Stethoskop stehen hauptsächlich Herz und Lunge im Vordergrund, aber auch im Darmbereich nutzen Mediziner das Stethoskop für eine Auskultation. Mit der Hilfe dieses Instrumentes kann der behandelnde Mediziner anhand des Abhörens bestimmte Geräusche erkennen, die mit dem bloßen Ohr logischerweise nicht wahrzunehmen sind.
So können bereits frühzeitig Erkrankungen ermittelt werden, die durch ungewöhnliche kleine Geräusche begleitet werden. Selbst für die kleinsten Geräusche gibt es Stethoskope, die elektronisch verstärkt sind. Mit dieser technischen Unterstützung können zudem Geräusche aufgezeichnet und im Anschluss über einen Computer ausgewertet werden. Oftmals verwenden ältere Mediziner, welche mit der Zeit ein schwächeres Gehör bekommen haben ein solches Stethoskop, da es die Geräusche zusätzlich verstärkt.
Welche Krankheiten kann der Arzt mit einem Stethoskop feststellen?
Das wichtigste bei einer Untersuchung mit dem Stethoskop ist die Kompetenz des behandelnden Arztes. Wenn der Anwender zwar Geräusche mit dem Stethoskop wahrnimmt, sie allerdings nicht zuordnen kann, dann wird auch das beste Stethoskop eine ordentliche Diagnose liefern.
Ist allerdings der behandelnde Arzt in seinem Fachgebiet überaus kompetent, können sich viele Geräusche abhören und zuordnen lassen. Zum Beispiel kann erkannt werden, ob die Herzklappen ordentlich arbeiten. Auch eine Entzündung der Lunge kann beim Aufsetzen des Stethoskops auf Brust und Rücken festgestellt werden. Wenn der Patient tief ein- und wieder ausatmet, kann der kompetente Anwender genau erkennen, ob Geräusche entstehen, die bei einer gesunden Lunge nicht entstehen würden.
Es gibt natürlich noch weitere Erkrankungen und Geräusche, die man mit einem Stethoskop feststellen kann. Beim Auskultieren kommt es nämlich genau darauf an, wo und mit welchem Druck man das Stethoskop aufsetzt.
Wie ist ein Stethoskop aufgebaut?
Das allgemeine Stethoskop besteht im Grunde aus vier Elementen. Das Kopfteil, welches die Membran enthält sorgt für die Aufnahme der Geräusche. Es wird auch als Bruststück bezeichnet. Bei der Membran gibt es von Modell zu Modell gewisse Unterschiede im Hinblick auf die Qualität und die Aufnahmefähigkeit der Geräusche. Auch beim Bruststück unterscheidet man in der Regel zwischen einem Doppelkopf, einem einseitigen Stück, oder einem elektronischen Bruststück. (Quelle)
Das Bruststück sorgt wiederum dafür, dass die aufgenommenen Schallwellen an das Schlauchsystem weitergegeben werden. Dieses leitet die Geräusche wiederum weiter an das Gehör des Anwenders.
In Grunde ist der Aufbau dieses Gerätes sehr einfach gehalten und unkompliziert. Dennoch ist es ein wichtiges Instrument, welches bei fast jedem ärztlichen Routinebesuch seine Anwendung findet.
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