Weil der eigenständige ‚Facharzt für Schmerzmedizin‘ gescheitert ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) ein neues Konzept entwickelt. DGS-Präsident Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe beklagte‚ ‚Fachgebiets-Partikularinteressen‘ hätten den fachärztlichen Schmerz-Spezialisten verhindert. Zugleich stellte er die ‚Spezialisierte Ambulante Schmerzmedizinische Versorgung‘ (SASV) vor.
Die „Spezialisierte Ambulante Schmerzmedizinische Versorgung“ soll als neue Perspektive zu besseren ambulanten Versorgungsstrukturen bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen in der vertrags- und privatärztlichen ambulanten Praxis dienen. Die DGS hat ein völlig neues Versorgungskonzept entwickelt, das sie jetzt erstmals öffentlich vorstellte.
Dazu ergänzend mein persönlicher, hausärztlicher Zehn-Punkte-Plan für eine bessere haus- und fachärztliche, schmerzmedizinische Versorgung:
1. Schmerzen sind Bestandteile zu behandelnder Krankheiten und Lei(d)t-Symptome
2. Primärdiagnostik bzw. Fokussuche müssen nachvollziehbar/konsistent sein
3. Schmerzbehandlungen folgen i. d. R. adäquaten Krankheitsbehandlungen
4. Schmerztherapie ist integraler Bestandteil haus- und fachärztlicher Arbeit
5. Fachärztliche Schmerztherapeuten sind Fachspezialisten in Klinik und Praxis
6. Beherrschbare akute Schmerzen verhindern Entwicklung chronischer Schmerzen
7. Schmerzen haben auch Warn-, Alarm-, Notfall- und Schutzfunktionen
8. Akute und chronische Schmerzen lassen sich nicht immer vollständig ausradieren
9. Selbst maximale Schmerztherapie sollte bei unseren Patientinnen und Patienten deren Teilhabefähigkeit und Autonomie weiter ermöglichen
10. WHO-Konzeption völliger Abwesenheit von Schmerz oder regionale Schmerzlos-Konzepte wie "Schmerzfreie Stadt Münster" sind unangemessen und irreführend
MfG Dr. med. Thomas G. Schätzler, Facharzt für Allgemeinmedizin/Dortmund - Hausarzt
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/935879/schmerzmedizin-dieser-zehn-punkte-plan-soll-versorgung-verbessern.html