BEST OF BLOGS | Kennst du viele Menschen, die aufgrund wirklich guter Argumente ihre Meinung bezüglich Impfungen oder Sonnenschutz geändert haben? Ich auch nicht.
Wenn es um Sonnenschutz geht, gehe ich gerne mit der typischen moralischen Überlegenheit eines Missionars ans Werk, der versucht, die gesamte Menschheit vor der schädlichen UV-Strahlung zu bewahren. Immerhin ist es eine Gefahr, die man weder sehen, hören, noch schmecken kann und daher immer wieder gerne unterschätzt wird.
Niemand bestreitet, dass es Vitamin-D-Mangel gibt und dass dieser für vielfältige Beschwerden verantwortlich ist. Aber wäre nicht von höherer Stelle ein grundlegender Fehler gemacht worden, wenn wir ohne die ganzjährige und täglich hochdosierte Vitamin-D-Gabe und unter Zuhilfenahme von Magnesium-Fußbädern keine Überlebenschancen hätten? Auf jeden Fall darf die Diskussion über Vitamin D kein Grund sein, den Sonnenschutz zu vernachlässigen.
Wer morgens aus dem Bett gekrochen, ins dunkle Bad geschlichen und unter die Dusche gehüpft ist, um anschließend den gesamten Körper mit wohltuenden Essenzen und hochwertigen Anti-Aging-Produkten (LSF 40 inbegriffen, schauen Sie ruhig mal aufs Produkt) eingecremt hat, um vor der natürlichen Hautalterung zu schützen, dann zum Auto gehastet ist, im Büro am Computerbildschirm seinen Arbeitstag verbracht hat, erneut und nunmehr müde ins Auto gestolpert ist und den Stepper am besten Platz in Fensternähe erklommen hat ...
Ja der ...
... der braucht in seiner Freizeit eine Extraportion Sonne. Aus rot wird schon braun. Aber auch rot sieht irgendwie frischer aus als weiß und mit Joghurt und ein paar Scheiben Gurke lässt sich das lodernde Brennen auch gleich besser ertragen. Jedes Mal aufs Neue ist man völlig überrascht, dass das bisschen Sonne, in dieser kurzen Zeit, bei dem selbstgefühlten nordafrikanischen Hauttypen ...
Jedes Mal, wenn man das „well done“ bis zum äußersten auszureizen versucht hat, die in der Luft liegenden Röstaromen aber bereits eine andere Sprache sprachen, ja dann – dann sollte man sich vor Augen führen, dass bereits lange vorher der Zustand von trocken erreicht war.
Helle Haut und/oder Haare. Blaue oder grüne Augen. Sonnenbrände in der Kindheit. Hautkrebs in der Familie. Viele Muttermale. Sommersprossen. Solariumgänge. Wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden, verdoppelt sich das Risiko, am malignen Melanom zu erkranken.
Kinderhaut ist nicht die junge Haut eines Erwachsenen. Sie ist gänzlich anders aufgebaut. Sie reagiert besonders empfindlich auf UV-Strahlung. Sonnenbrände, aber auch Aufenthalte im Süden in der Kindheit erhöhen das Risiko einer Hautkrebserkrankung. Weil Kinder viel Zeit im Freien verbringen, sind sie der Sonne stärker ausgesetzt.
Sonnenschutz ist besonders bei Kindern wichtig. Die Hautkrebsfälle in den letzten 40 Jahren haben sich vervierfacht.
Bevor aus der richtigen Sonnencreme eine Religion gemacht wird, ist es wichtiger, dass überhaupt eingecremt wird.
Ansonsten lauten die Empfehlungen:
Die einfache Formel lautet: Eigenschutzzeit (Hauttypbedingt) x Lichtschutzfaktor = maximale Zeit in der Sonne pro Tag.
Als Beispiel: Hauttyp I cremt sich mit LSF 20 an. Er hat drei Minuten Eigenschutzzeit x LSF 20 = 60 min. Hinweis: Die 60 Minuten gelten pro Tag. Ist die Zeit um, hilft Nachcremen nichts mehr, der Schutz kann nicht verlängert werden, nur weil immer wieder LSF 20 aufgetragen wird. Die Deutsche Krebshilfe teilt bei Erwachsenen in diese 6 Hauttypen ein.
Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen auf der Haut um und werden so „verbraucht“, während mineralische Filter das Sonnenlicht auf der Haut reflektieren wie ein Spiegel.
Chemische Filter wirken nicht sofort, sondern sollten ca. 30 Minuten vor Sonnenkontakt aufgetragen werden und regelmäßig alle zwei Stunden erneuert werden. Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht (siehe oben). Sie erhält sie nur. Mineralische Filter wirken sofort, müssen aber auch wie die chemischen erneut aufgetragen werden – nach starkem Schwitzen, Abrieb, Baden.
Sonnencremes mit mineralischen Filtern sind häufig schwer aufzutragen, werden von trockener Haut häufig nicht gut vertragen und die Eingecremten sehen aus wie kleine Gespenster. Die weißen Handabdrücke lassen sich von Autolack, Möbeln und Kleidung schlecht entfernen. Aber auch da gibt es je nach Hersteller riesige Unterschiede und mittlerweile haben wir ein Produkt gefunden, das keine dieser negativen Eigenschaften hat.
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