Jeder Mensch der mit einem Vierbeiner sein Leben teilt, hat sich beim Öffnen der Futterdose bestimmt schon einmal gefragt:"Ob man das Essen kann?". Es riecht nicht sonderlich appetitlich und sieht in den meisten Fällen auch nicht sonderlich appetitanregend aus. Doch können Menschen Hundefutter essen? Und wie gesund ist Hundefutter eigentlich für Menschen?
Viele Menschen trauen nicht einmal mehr dem Hundefutter aus der Dose. Nach Skandalen wie dem 2 cm langen und 1,5 cm breiten Plastikteil im Pedigree Hundefutter, dass Anfang 2016 von einer Besitzerin im beschaulichen Mommenheim in Rheinhessen gefunden wurde, kein Wunder. Doch was wäre wenn ein Mensch sich nun vom tierischen Dosenfutter ernähren würde?
Liest man sich die Zutatenlisten auf den Packungen durch dann ist der Unterschied zur heimischen Dose Gulaschsuppe gar nicht mal so groß. Doch der Schein trügt. Denn Fleisch das für den menschlichen Verzehr aus gesundheitlichen Sicherheitsgründen nicht zum Verzehr freigegeben ist, kann laut Gesetz in Tiernahrung verarbeitet werden.
So zum Beispiel Schlachtabfälle der Kategorie III. Dazu gehören Hufe, Klauen, Hörner, Borsten, federn und vieles mehr. Sie dürfen zwar als tierisches Eiweiß nicht an Huhn, Schwein und Rind verfüttert werden, um der Übertragung von BSE entgegenzuwirken, doch bei Futter für Hund, Katze und Co. sieht das anders aus. Hier darf alles rein, vom Schlachtabfall, über Speisereste bis hin zu überlagerten Lebensmitteln. Jetzt sind diese Dinge nicht gerade appetitlich aber auch nicht per se ungesund. Sie enthalten alle Makronährstoffe wie Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette. In der Not kann ein Mensch mal Hundefutter essen, ohne gleich in die Notaufnahme zu müssen.
Denn wäre das Futter für Menschen schädlich, wäre es dies auch für Hunde. Zum Beispiel kann so ein spitzes Plastikteil, wie vorhin erwähnt, einem Hund als auch einem Menschen großen Schaden zufügen.
Wer jetzt denkt, dass sobald ein Mensch mal ein Gummiband oder Kunststoff im Hundefutter findet, die Hersteller gleich einen Rückruf startet, der liegt leider falsch. So etwas wird des Öfteren als Ausnahme oder einzelner menschlicher oder technischer Fehler abgetan.
Es müssen laut Gesetzt dann Warnungen herausgegeben werden, aber ein Rückruf der betroffenen Chargen ist gesetzlich nicht immer notwendig. Internetseiten wie lebensmittelwarnung.de oder produktrueckrufe.de veröffentlichen regelmäßig auch Warnungen für Tierfutter. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Plastik im Hundefutter gibt es hier.
So kann man auf Nummer sichergehen, wenn man Bello oder sich selbst mal ein Abendessen aus der Konserve oder Tüte serviert.
Nein. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat nicht ohne Grund bestimmt, dass Schlachtabfälle der Kategorie III nicht an die Tiere verfüttert werden, die von Menschen verzehrt werden. Das soll nicht heißen das Hundefutter generell ungesund ist.
Nur braucht ein Hund eine andere Zusammensetzung von Makronährstoffen um gesund, fit und vital zu sein, als ein Mensch. Auch sind die Kalorienzahlen in den Futtermengen auf die Größe und das Alter der Hunde abgestimmt.
Wenn ein Mensch sich nun dauerhaft oder regelmäßig mit Hundefutter versorgt, schadet das seiner Gesundheit. Denn wer aus Geldnot zu Hundefutter greift, der wird auch kaum auf das prämierte Markenfutter mit Bio-Gemüse und Filet zurückgreifen. Es fehlt an den richtigen Mengen an Vitaminen und Co. und es enthält für Menschen zu viel Fett. Mal ganz abgesehen von den Schlachtabfällen.
In der Krise und der Stunde der Not, wird niemand umkommen, wenn er oder sie einmal gezwungen ist seinen täglichen Kalorienbedarf mittels Hundefutter zu decken.
Viele Hundebesitzer sind dazu übergegangen das Futter für die lieben Vierbeiner selbst herzustellen. Sie vermischen, kochen und backen nach genauen Anleitungen Fleisch, Innereien, Getreide und Gemüse, um so gesundes und sicheres Hundefutter herzustellen.
Das könnte man dann auch bedenkenlos regelmäßig verzehren. Schließlich bestimmt man hier selbst den Gehalt an Fett, Kohlenhydraten und Proteinen und kann diesen nach Belieben wandeln. Doch sollte es eh der Fall sein, dass man das Hundefutter schon selbst herstellt, dann kann man auch für sich selbst kochen und muss sich dann keine Dose Chappi zu den Knödeln aufmachen.
Bilder: CC0 Public Domain