Die erste Gentherapie zur Behandlung von Krebs steht in den USA unmittelbar vor der Zulassung. Bei der CAR-T-Zell-Therapie („Chimeric Antigen Receptor“-T-Zellen) werden Leukämie- oder Lymphom-Patienten körpereigene Immunzellen entnommen und gentechnisch verändert. Mit einem Rezeptor gegen die Tumorzellen versehen werden sie anschließend dem Patienten wieder injiziert. Fortan erkennen die veränderten T-Zellen die Tumorzellen, töten sie ab und vermehren sich gleichzeitig. Der teilweise unerwartet hohen therapeutischen Wirksamkeit (insbesondere bei Patienten mit malignen B-Zellerkrankungen) steht das Risiko massiver Nebenwirkungen gegenüber. Die vielen aktivierten Immunzellen können einen teilweise lebensbedrohlichen „Zytokinsturm“ verursachen. Trotzdem sind Experten sich einig, dass in der Leukämiebehandlung derzeit wahrscheinlich eine neue Ära anbricht.
Quelle: Jessica Hartmann et al / EMBO Molecular Medicine