Es gibt sehr viele Menschen, die am Morgen zuerst eine Tasse Kaffee brauchen, bevor sie richtig wach werden, andere zünden sich zuerst eine Zigarette an und starten dann in den Tag. Streng genommen sind sowohl der Tabak als auch der Kaffee Drogen aus dem Garten der Natur, von denen viele abhängig machen, ohne dass sich jemand darüber aufregt. Kaffee enthält ein stark wirksames Alkaloid mit dem Namen Koffein, was als Wachmacher, Leistungssteigerer und als Antriebsmittel, aber auch als Appetitzügler gilt. Damit wird Kaffee zu einer echten Naturdroge und es gibt noch eine Menge mehr davon.
Die Drogen des Alltags
Neben dem Kaffee gibt es noch eine Vielzahl von alltäglichen Lebensmitteln, die als sogenannte psychoaktiven Genussmittel gelten. Dazu gehören Cola, Schokolade und Tee, Wein und Wacholder, Ginseng und Melisse, Baldrian und Mohn und Weihrauch, selbst die Muskatnuss, mit der bedenkenlos der Blumenkohl gewürzt wird, hat eine berauschende Wirkung. Zu den natürlichen Drogen, die jetzt zum Beispiel als „Legal Highs“ bei den Jugendlichen sehr angesagt sind, gehören viele Pflanzen, die im Garten oder im Wald zu finden sind. Als Blumen schön anzusehen sind Engelstrompeten, aber sie haben ebenso eine berauschende Wirkung wie auch die in allen Farben blühenden Hortensien. Das Bilsenkraut ist eine natürliche Droge ebenso wie die Alraune und wer mexikanischen Salbei raucht, der wird eine Wirkung verspüren, wie sie von Marihuana und Cannabis bekannt sind, die übrigens auch zu den Drogen aus der Natur gehören.
Die neuen Bio-Drogen
Die Drogenbeauftragte der Regierung, die Drogenberatungsstellen, die Suchtexperten, die Lehrer, Sozialarbeiter und auch die Polizei müssen sich immer häufiger mit sogenannten Bio-Drogen beschäftigen. Leider fehlen oftmals die Informationen über die Drogen aus der Natur, die eine ähnlich berauschende Wirkung wie Haschisch haben. Aber das reicht schon aus, um die Bio-Drogen zu verteufeln und um Panik zu schüren. Die Sorge ist bei einigen „Legal Highs“ durchaus berechtigt, aber es gibt in der Natur keine andere Droge, die auch nur annähernd den gleichen Effekt hat wie das im Hanf vorkommende THC. Wer die richtige Zusammenstellung kennt, der kann sich an harmlosen Küchenkräutern wie Dill, Fenchel, Kamille, Lorbeer, Waldmeister oder Borretsch berauschen. Das Gleiche gilt für viele bekannte Heilkräuter wie das Helmkraut, einige Beifußarten, Kalmus und Mohn. Schon Hildegard von Bingen wusste um die Wirkung der Kräuter, die heute zu den „Legal Highs“ zählen.
Die Dosis macht das Gift
Jeder Apotheker weiß, dass es die Dosis ist, die das Gift macht und das gilt ganz besonders für die Drogen aus der Natur. Wer drei gehäufte Esslöffel gemahlene Muskatnuss inhaliert, der muss mit Halluzinationen, Übelkeit und Erbrechen rechnen. Die meisten, die diese Erfahrungen gemacht haben, werden nie wieder Muskatnuss zu sich nehmen, nicht einmal als aromatisches Gewürz. Sicherlich sind nicht alle Kräuter und Gewürze so harmlos, es gibt Pflanzen, die lebensgefährlich werden können. Dazu gehört der Stechapfel, der sowohl eine Heilpflanze als auch eine gefährliche Droge ist. Stechapfel wirkt stark halluzinogen und wurde in früheren Zeiten in der Psychiatrie als sogenannte „chemische Zwangsjacke“ genutzt. Der Wirkstoff im Stechapfel, das Scopolamin, hilft aber auf der anderen Seite Asthmatikern, wenn sie einen akuten Anfall haben, denn Scopolamin wirkt krampflösend. Wird das vermeintliche Gift geraucht, dann entspannt es sofort die Bronchien und die Lungen.
Modedroge Legal Highs
Ob Legal Highs Drogen sind oder nicht, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Kräutermischungen oder auch verschiedene Badesalze werden als legale Drogen verkauft, denn sie wirken berauschend, fallen aber nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Vielfach finden sich natürliche Inhaltsstoffe in den Mischungen und hier spielt die richtige Zusammensetzung eine wichtige Rolle, ebenso wie die Dosierung. Allerdings ist nicht alles harmlos, was als Legal Highs verkauft wird, wer nicht genau weiß, was sich in den Mischungen befindet, der sollte besser die Finger davon lassen.