Wenn die Temperaturen steigen, dann dauert es nicht lange und der Grill wird im Garten oder auf der Terrasse aufgebaut. Grillen ist gemütlich, es macht viel Spaß und es schmeckt einfach lecker, aber was passiert eigentlich auf dem Grillrost, wenn das Fleisch appetitlich brutzelt? Gibt es vielleicht gesundheitliche Risiken und wenn ja, wie lassen sie sich vermeiden? Nur die wenigsten Grill-Enthusiasten denken darüber nach, dass der Genuss von Fleisch, Fisch oder Gemüse, das auf dem Grill gegart wurde, schädlich sein kann.
Warum ändert Fleisch auf dem Grill seine Farbe?
Fleisch ist ein hervorragender Lieferant für Eiweiß, aber Fleisch enthält auch Wasser und ein bisschen Zucker. Wenn auf dem Grill eine Temperatur von 150° Grad Celsius erreicht wird, dann geht der Zucker mit den Aminosäuren im Eiweiß eine verhängnisvolle Verbindung ein. Dieser Prozess nennt sich „Maillard-Reaktion“, benannt nach Louis Camille Maillard, einem Chemiker aus Frankreich, der diesen sehr komplexen Vorgang entdeckte. Die „Maillard-Reaktion“ kann jeder Grill-Fan beobachten, wenn sich das Fleisch goldbraun färbt, auch der Geschmack verändert sich, denn das Grillgut bekommt ein würziges Aroma. Dieser Effekt stellt sich aber nicht nur beim Fleisch ein, auch wenn Kartoffeln im heißen Fett zu Pommes frites werden und eine Scheibe Brot im Toaster geröstet wird, dann gibt es diese Reaktion.
Schadet Grillen wirklich der Gesundheit?
Es gibt einige Substanzen, die beim Grillen entstehen und der Gesundheit Schaden zufügen können. Schädlich wird es zum Beispiel immer dann, wenn der Saft, der aus dem Fleisch auftritt oder auch Fett in die Glut der Grillkohle tropfen. Dann steigt Rauch auf und dieser Rauch enthält PAK, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Davon gibt es 250 und einige dieser chemischen Verbindungen sind in der Tat krebserregend. Darum sollte man Grillfleisch niemals mit Bier ablöschen, selbst wenn es noch so gut schmeckt. Beim Grillen bildet sich bei Fisch und Fleisch eine braune Kruste und wenn das bei einer Temperatur von 120° Grad Celsius geschieht, dann entstehen sogenannte heterozyklische aromatische Amine, kurz HAA genannt. Auch HAA steht im Verdacht, Krebs auszulösen.
Sind Gas- und Elektrogrill die gesunde Alternative?
Für den echten Grill-Fan gibt es keine Alternative zur Holzkohle, denn nur wenn das Grillgut über dem offenen Feuer brutzelt, dann schmeckt es auch richtig gut. Weniger traditionell, dafür aber deutlich gesünder ist es jedoch, elektrisch oder mit Gas zu grillen, denn dann kommt das Fleisch nicht mit dem offenen Feuer in Kontakt und es kann sich keine schädliche Kruste bilden. Allerdings sollten diejenigen, die beim Grillen auf ihre Gesundheit achten wollen, einen Elektrogrill wählen, bei dem kein Fett verbrannt wird. Der Trend geht immer mehr zum schonenden Grillen mit Strom oder Gas und viele Holzkohlegrills werden durch die weniger schädliche Variante ersetzt.
Wie gefährlich sind Schalen aus Aluminium?
Kein Grillen ohne die obligatorischen Schalen aus Aluminium. Die praktischen Schalen aus Leichtmetall sind ideal, wenn Fisch oder Gemüse gegrillt werden, aber sie können der Gesundheit schaden. Das ist immer dann der Fall, wenn Salz und Säure auf das Aluminium treffen, denn diese Mischung kann auf die Lebensmittel übergehen. So sollten Tomaten, Schafskäse und auch Fisch, der mit Zitronensaft gewürzt wurde, nicht mit dem Aluminium in Berührung kommen, beim Fleisch ist das Leichtmetall aber das kleinere Übel. Hier verhindern die Schalen, dass das Fett in die Glut tropfen kann und dass keine krebserregenden Stoffe entstehen. Umweltfreundlicher und auch gesünder sind Schalen aus feuerfester Keramik oder aus Edelstahl, die sich zudem auch gut sauber halten lassen.
Kann man noch mit gutem Gewissen grillen?
Keiner muss sich die Freude am Grillen nehmen lassen, denn aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist es nicht schädlich, hin und wieder einen Grillabend zu veranstalten. Wie bei vielen anderen Dingen im Leben, so gilt auch beim Grillen: Die Dosis macht das Gift.