Forscher in den USA haben eine synthetische Alternative entwickelt, die den Gerinnungshemmer Heparin durch einen pharmakologisch klar definierten Wirkstoff ersetzen könnte. Seit seiner Entdeckung 1938 wird das Heparin handelsüblicher Präparate aus Gedärmen von Schweinen gewonnen. In ersten präklinischen Tests zeigte das synthetische Kurzheparin „12-mer-1“ eine stärkere antikoagulative Wirkung als gängige Heparin-Präparate. Die Synthesewege sind zudem so einfach, dass es in industriellem Maßstab produziert werden könnte. Weitere Vorteile sind eine zuverlässigere Pharmakokinetik und die Möglichkeit, die Antikoagulation durch das Antidot Protaminsulfat aufzuheben. Es steht noch eine Vielzahl weiterer Tests an, doch „12-mer-1“ könnte den Rohstoff Schweinedarm zur Heparin-Gewinnung überflüssig machen. Dadurch könnten auch mögliche Bedenken bei Veganern sowie Menschen, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen, beseitigt werden.
Quelle: Yongmei Xu et al. / Science Translational Medicine