Da wollte ich noch schnell diese Blutkonserven anhängen. Aber die Konnektionsstelle des Beutels hatte einen Materialfehler. Dies stellte sich beim Anbringen des Infusionssystems heraus. Blöd.
Ich ergoss Blut über mich, über den Boden, über umgebende Schränke und Schubladen. Nachdem Verlust des ganzen Transfusionsblutes (naja, ca. einem Viertel) gelang es mir, das Leck provisorisch abzudichten und ich hoffte inständig es würde halten, bis der Patient fertig transfundiert wäre.
Während ich noch versuchte, die mit Blut be-, äh, netzten Oberflächen und meine Schuhe zu reinigen, reichte man mir das Dienstschwesterntelefon. Ich hätte doch versprochen, mit den Angehörigen von Herr Glaum zu sprechen. Weil ich jetzt aber so lange nicht gekommen wäre (besser, wenn Familie Glaum nicht erfährt warum), wäre die Familie schon heimgegangen.
„Ja, hallo, hier Zorgcooperations …“
Ich erzählte, dass es Herrn Glaum gerade sehr schlecht gehe, dass er außer der schweren Lungenentzündung vermutlich auch zu wenig getrunken habe und wir uns erhofften, dass der Patient wieder wacher werden würde, nach unserer professionellen Antibiotika- und Flüssigkeitstherapie. „Aber wie gesagt, es geht ihm wirklich schlecht.“
„Ach, was!“, sagte Frau Glaum dann. „Sie müssen einfach lauter sprechen! Dann reagiert er auch.“
Ah. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dieses Telefonat war nicht so optimal gelaufen. Resigniert besorgte ich mir einen neuen Satz Arztkleidung und vermerkte zur Sicherheit in Herrn Glaums Akte, dass man laut sprechen solle.
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