„Hallo“ sagte Dr. Bontsch, Dienstchirurg im nächstgelegenen Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung, „ich muss ganz unbedingt diesen Patienten zu Ihnen verlegen.“ „Hallo Dr. Bontsch“, sagte ich, „Warum das denn?“
„Also, dieser Patient, der hat eine ganz komische Bewusstseinsstörung. Die Ehefrau hat ihn so auf dem Sofa gefunden. Wir haben ihn gründlich untersucht, aber kommen zu keinem Ergebnis. Der muss zu Ihnen. Sie haben mehr Diagnostikmöglichkeiten und diese unglaublich tolle Intensivstation. Vielleicht hat er eine schwere Stoffwechselstörung oder einen ungewöhnlichen Infekt.“
„Öh ok“, sagte ich, viel mehr konnte ich da nicht einwenden, denn Dr. Bontsch hatte den Patienten schon in einen Rettungswagen packen lassen und losgeschickt. Ich sagte dem Neurologen Bescheid und reservierte mal so ein Intensivbett. Da schob das Rettungsdienstpersonal auch schon den mysteriösen Mann herein. „Hallo. Ich bin ihr Aufnahmearzt.“, sagte ich und stellte eine bewährte Frage zur Überprüfung so einer Bewusstseinsstörung: „Machen Sie mal die Augen auf.“ Der Mann stöhnte, öffnete die Augen und atmete mir eine streng riechende Alkoholfahne entgegen. „Mir ist so schlecht“, murmelte er dann.
„Mhm“, sagten der Neurologe, die Aufnahmeschwester und ich.
2 Promille, sagte das Labor.
Die Ehefrau erinnerte sich nun an die zuvor besuchte Geburtstagsfeier auf der möglicherweise etwas zu viel Bier konsumiert geworden sei. Ihr Mann erholte sich auch sehr gut von dieser mysteriösen Bewusstseinsstörung.