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Eigentlich ist es ja ganz einfach : Positive Zuwendung hilft die therapeutische Beziehung zu entwickeln und wird so heilend wirken. Aber gerade die "schwierigen" Klienten treten dem Arzt oder Psychotherapeuten nicht immer wohlwollend entgegen. Es gehört daher zur ärztlichen "Kunst", gerade dann freundlicher als "normal" zu reagieren, wenn es gerade schwer fällt. Gerade diese Klienten haben häufig eben schon einen langen Weg von negativen Erfahrungen mit dem mediinischem System hinter sich. Und projizieren dann diese wiederholten negativen Erlebnisse auf die neue Begegnung in der Praxis oder Klinik. Ich habe aus der Arbeit mit schwierigen Patienten mit angewöhnt, hier besonders feinfühlig und nett vorzugehen. Eher mir mehr Zeit am Ende des Tages einzuplanen bzw. mehr Raum für die freie Schilderung der Probleme und das wertschätzende Zuhören und Zusammenfassen zu haben. Mit eigenen Worten wiederholen bzw zusammenfassen, was der Patient gesagt hat (Persevation). Und Raum für Nachfragen bzw. eigene Sichtweisen zu lassen. Freundlichkeit bzw. wertschätzende Zuwendung ist aber eben nicht selbstverständlich. Und ich finde eben auch, dass auch wir Ärzte nur Menschen sind. Wenn wir nun immer wieder niedergemacht und persönlich angegriffen werden, dann gehört es zur Psychohygiene, sich auch mal abzugrenzen. Professionell und freundlich, aber eben doch deutlich. Denn : Auch die Patienten sollten ein Mindestmaß an Respekt und Freundlichkeit in die therapeutische Beziehung mit einbringen. Allein die Tatsache, dass sie die "Kunden" sind, entschuldigt nicht wiederholte Aggressivität. Mich würde interessieren, welche Strategien zur heilenden Wirkung von Freundlichkeit Sie im Alltag anwenden bzw. dann im Sinne von Psychohygiene für sich nutzen
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