Mit künstlichen Herzmuskel-„Pflastern“ könnte zukünftig funktionsloses Infarktgewebe ausgebessert werden. Erstmals wurden Herzmuskelzell-Patches für die Fläche an Narbengewebe hergestellt, die für gewöhnlich bei Herzinfarkten entsteht. Amerikanische Forscher züchteten hierfür pluripotente Stammzellen zu Kardiomyozyten, Fibroblasten und Endothelzellen heran. Nachdem sie die richtige Zusammensetzung an Zellen, Stützstrukturen sowie Wachstumsfaktoren gefunden hatten, wuchsen die Substanzen selbstorganisiert zu einem funktionalen Herzmuskelgewebe heran. Die Kontraktionskraft der Patches und ihre elektrische Leitfähigkeit gleichen der von gesundem Herzgewebe. Bringt man sie über vernarbtem Infarktgewebe an, unterstützen sie den verletzten Muskel und schütten zudem Enzyme und Wachstumsfaktoren aus, die die Regeneration verletzter Zellen fördern. Vernarbtes Infarktgewebe führt sonst zur Herzinsuffizienz, weil es weder kontraktil noch leitend ist. Da die weltweit über 12 Mio. Betroffenen bisher lediglich symptomatisch behandelt werden, wäre ein Ersatz des beschädigten Muskels ein großer Fortschritt. Bevor dies angewendet werden kann, müssen die Forscher jedoch noch einen Weg finden, die Patches wesentlich dicker heranwachsen zu lassen.
Quelle: Shadrin et al. / Nature Communications