Zhong Zhong und Hua Hua sind die ersten geklonten Primaten weltweit. Forscher in China zeugten sie mittels eines somatischen Zellkerntransfers (SCNT) - das gleiche Verfahren, das vor 22 Jahren zur Entstehung von Schaf Dolly führte. Dabei wurden zunächst die Kerne vieler Eizellen entfernt und durch die DNA eines zu klonenden Tiers ersetzt. Bei Dolly wurde damals ein ausgewachsenes Schaf geklont – inzwischen konnte man jedoch beobachten, dass Klone länger überleben, wenn man die Erbinformation eines Fötus verwendet. Das Klonen von Nutztieren ist heutzutage keine wissenschaftliche Herausforderung mehr – bei Primaten hat jedoch erst die Entdeckung einer chemischen Aktivierungslösung den Durchbruch gebracht, die die Klon-Eizellen zur Teilung anregt. Die Geburt der beiden Makaken-Affen ist ein Meilenstein, doch der Weg dahin war weit. Aus 127 Eizellen konnten 79 Embryos erzeugt werden, die 21 verschiedenen Leihmüttern eingesetzt wurden. Sechs Weibchen wurden daraufhin schwanger, jedoch nur zwei Schwangerschaften waren erfolgreich. Bisher konnten bei Zhong Zhong und Hua Hua keine Unterschiede zu natürlich gezeugten Artgenossen festgestellt werden. Für die Forschung könnte das Verfügen über eine Vielzahl genetisch identischer Versuchstiere einen großen Fortschritt darstellen. Ethisch wirft diese neue Möglichkeit jedoch zahlreiche Fragen auf.
Quelle: Zhen Liu et al. / The Cell