Die WHO hat heute neue Richtlinien für Geburten herausgegeben. Auf Basis der 56 Empfehlungen sollen weltweite Pflegestandards für schwangere Frauen etabliert und unnötige medizinische Eingriffe reduziert werden. Obwohl die meisten Geburten mittlerweile ohne Probleme für Mutter und Kind verlaufen, finden häufig Interventionen statt, die eigentlich für die Behandlung von Komplikationen vorgesehen sind. Die WHO betont, dass eine Geburt ein normaler physiologischer Prozess ist. Unnötige Eingriffe, wie der Einsatz von Wehenmitteln, beeinflussen die Geburtserfahrungen von Frauen negativ und erhöhen wiederrum das Risiko. Auch soll ein größeres Verständnis dafür geschaffen werden, dass jede Geburt individuell abläuft. Beispielsweise streichen die Richtlinien die bisherige Vorgabe, dass der Muttermund sich bei einer komplikationsfreien Geburt ca. einen Zentimeter pro Stunde öffnet. Dies treffe nicht auf jede Frau zu und ignoriere die Tatsache, dass eine Geburt auch bei einer abweichenden Zahl ohne Komplikationen verlaufen kann. Frauen sollten bei natürlichen Geburten unterstützt und besser in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Quelle: World Health Organization