Rückenbeschwerden sind eine Volkskrankheit: Kein anderes Leiden ist für mehr Krankheitstage und Arbeitsausfälle verantwortlich. Die Ursachen sind vielfältig – reichen von Mangel an Bewegung über falsche Körperhaltung am Arbeitsplatz bis hin zu psychischen Stress. Nicht zuletzt kann auch eine chronische Entzündung der Wirbelsäule als Ursache infrage kommen – Morbus Bechterew.
Den Rückenschmerzen den Kampf angesagt hat der Tag der Rückengesundheit, der am 15. März zum bereits 17. Mal stattfindet. „Rückenfit an der frischen Luft“ lautet das Motto 2018 – es soll dazu animieren, sich mehr unter freiem Himmel zu bewegen. Begleitet wird der Aktionstag, der von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. und dem Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. ausgerichtet wird, von zahlreichen Aktionen, Workshops und Veranstaltungen.
Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet
Bundesweit laden Fachpraxen und andere medizinische Einrichtungen, Apotheken und Fachgeschäfte rund um den 15. März zu einem breitgefächerten Programm, der Fokus liegt auf Prävention und der Therapie von Rückenschmerzen. Zum Angebot gehören Informationsveranstaltungen, Schnupperkurse und Workshops rund ums Thema. In einer Reihe von Städten sollen sogenannte Flashmobs für Aufmerksamkeit sorgen – beispielsweise in Stuttgart und Köln.
Neben Bewegungsmangel und falscher beziehungsweise unnatürlicher Körperhaltung gibt es weitere Gründe für einen schmerzenden Rücken. Psychische Belastungen wie dauerhafter Stress im Job oder Probleme in der Privatsphäre können Rückenprobleme nach sich ziehen. Hier helfen Entspannungsübungen.
Chronisches Rückenleiden Morbus Bechterew
Und schließlich sind oftmals chronische Erkrankungen Auslöser von Rückenschmerzen. Morbus Bechterew zum Beispiel ist eine besonders schmerzhafte Form. Die chronische, entzündlich-rheumatische Krankheit betrifft in erster Linie die untere Wirbelsäule und den Beckenbereich. Durch fortschreitende Verknöcherung kann die Wirbelsäule sukzessive versteifen, was eine erhebliche Einschränkung der Patienten im Alltag bedeutet. Von Morbus-Bechterew betroffen ist etwa ein halbes Prozent der Bevölkerung, Männer erkranken öfter daran als Frauen. Die Krankheit ist nicht heilbar, lässt sich aber durch Bewegung und Medikamente verlangsamen.
Neben entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten kommen auch Antirheumatika in der Behandlung von Morbus Bechterew zum Einsatz. Zeigt die Therapie keine ausreichende Wirkung, gibt es seit kurzem die Möglichkeit, Morbus Bechterew mit sogenannten Biologika zu behandeln – zum Beispiel mit dem Wirkstoff Secukinumab. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißstoffe, die in das körpereigene Immunsystem eingreifen und so Entzündungsprozesse verhindern.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung ist intensive Physiotherapie. Sie hält die Wirbelsäule beweglich und verlangsamt die Versteifung. Die beim Physiotherapeuten erlernten Übungen sollten unbedingt regelmäßig zu Hause durchgeführt werden – oder an der frischen Luft.