Magnetisch steuerbares Thrombin könnte zukünftig dabei helfen, innere Blutungen medikamentös zu stoppen. Russischen Forschern der ITMO Universität ist es gelungen, Nanopartikel mit dem gerinnungsfördernden Enzym Thrombin zu beladen. Intravenös verabreicht, können diese mithilfe eines magnetischen Feldes in die betroffene Region gesteuert werden und dort die Blutgerinnung fördern. Besonders für Patienten, deren Thrombenbildung durch eine dauerhafte Einnahme von Medikamenten wie Aspirin abgeschwächt ist, könnte die Methode eine enorme Errungenschaft darstellen. Für solche Patienten stellen innere Blutungen eine akute Lebensgefahr dar. An einem Blutgefäßsimulator bewirkten die Nanopartikel eine sechsfach schnellere Gerinnung, was den Blutverlust um das 15-fache reduzierte. Inwiefern diese vielversprechenden Ergebnisse auf den menschlichen Blutkreislauf übertragbar sind, bleibt abzuwarten. Da es sich um biokompatible Partikel handle, sei eine anschließende Entfernung aus dem Blut nicht notwendig, so die Autoren. Ob und wann diese Behandlungsmöglichkeit bei Patienten zur Anwendung kommen wird, ist noch unklar.
Quelle: Emiliya M. Shabanova et al. / Scientific Reports