Forscher der Duke University haben in bestimmten Lungentumoren winzige Gastrointestinaltrakte gefunden. Vermutlich verwandeln sich Krebszellen eines Lungenkarzinoms in GI-Zellen, um während der Therapie zu überleben.
Lunge und Ösophagus gehen ursprünglich aus den gleichen Zellen hervor, nämlich den endodermalen Progenitorzellen. Die Forschergruppe hat herausgefunden, dass vielen Lungenkrebszellen das Gen NKX2-1 fehlt, das für die Entwicklung der Stammzellen in Lungenzellen verantwortlich ist. Dies führt dazu, dass die Krebszellen einen anderen Entwicklungspfad einschlagen und zu GI-Zellen werden. Zudem zeigten Versuche an Mäusen, dass das Ausschalten des NKX2-1 Gens im Lungengewebe tatsächlich darmspezifische Strukturen hervorbrachte. Diese Zellen waren sogar in der Lage, Verdauungsenzyme in der Lunge zu bilden. Im nächsten Schritt ist zu prüfen, ob Medikamente gegen Kolonkarzinome auf Basis dieser Erkenntnisse auch gegen Lungenkarzinome einsetzbar sind. Falls dies zutrifft, könnten Wissenschaftler neue Therapien entwickeln, die gegen resistente Krebszellen wirksam sind.
Quelle: Purushothama Rao Tata et al. / Developmental Cell