In der MAGnet Studie am Uniklinikum Ulm wurden die Erkenntnisse der MR-INFORM Studie in einer randomisierten Studie mit 200 Patienten weiter erforscht.
Die Erkenntnis der MR-INFORM Studie war, dass nicht-invasive Magnetresonanz (MR)-Perfusionsmessungen bei einer Patientengruppe mit hohem Risiko für koronare Herzerkrankungen zu ebenso sicheren Ergebnissen führen können wie die invasivere Methode der Koronarangiographie. Die 918 Patienten wurden in zwei Studiengruppen randomisiert. Eine Gruppe bekam eine Angiographie und FFR Messungen, die andere Gruppe die MR-Perfusionsbildung. Beide Gruppen wurden über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet und Ereignisse wie der Tod des Patienten oder ein Myokardinfarkt festgehalten. Die Unterschiede in der Ereignisrate der beiden Untersuchungsgruppen war statistisch nicht signifikant. Man schloss, dass die nicht-invasive Methode der MR-Perfusionsmessung ebenso effektiv wie die Angiographie sei.
In der MAGnet Studie wurden Patienten nun wiederum in zwei Gruppen unterteilt, wobei in der einen Gruppe als Erstmaßnahme eine Koronarangiographie und in der anderen ein Adenosin-Stress-MRT eingesetzt wurde. Im ersten Jahr nach Studienbeginn wurden nur bei knapp etwa 28% der Patienten in der nicht-invasiven Behandlungsgruppe Revaskularisationen empfohlen. Dementgegen wurden rund 46% der Patienten in der anderen Gruppe bereits in der initialen Untersuchung einer Revaskularisation unterzogen. Als Endpunktereignisse der Studie galten sowohl der Tod als auch der nicht-tödliche Myokardinfarkt. Wie auch in der MR-INFORM Studie waren die Unterschiede in der Ereignisrate bei Patienten ohne Ischämienachweis nach einem Jahr mit 1,4% (nicht-invasiv) und 1,9% (invasiv) nicht signifikant.
Die Ulmer versuchten darüber hinaus, mithilfe eines SAQ Fragebogens die Lebensqualität der Patienten in den zwei Gruppen zu messen. Sie konnten bei den nicht-invasiv behandelten Patienten in einigen Dimensionen signifikante Vorteile feststellen.
Die Studie beinhaltete, im Gegensatz zur MR-INFORM Studie, zusätzlich ein 3-Jahres-Follow-Up, das einen Anstieg der Ereignisrate auf 9,4% (MRT) und 4,1% (Angiographie) zeigte. Auch diese Ergebnisse waren nicht signifikant unterschiedlich. Jedoch konnte ebenso wenig eine Nichtunterlegenheit der nicht-invasiven Methode eindeutig belegt werden. Die Studie wird auch international als weiterer Hinweis auf die Bedeutung von nicht-invasiven Behandlungsmethoden bei Patienten mit stabilen koronaren Herzerkrankungen bewertet.
Quellen:
https://www.kardiologie.org/diagnostik-in-der-kardiologie/stress-mrt--die-naechste--weniger-unnoetige-revaskularisationen-/15912908
https://dzhk.de/aktuelles/news/artikel/mr-inform-studie-vorgestellt/