Eine Infektion mit dem Zika-Virus kann vor weiteren Infektionen schützen. Zu diesem Ergebnis kamen US-Forscher jetzt anhand einer an Rhesusaffen durchgeführten Studie. Eine Schwangerschaft hingegen kann die Zeit, die das Virus im Körper verbleibt, drastisch verlängern.
Ziel der vom Wisconsin National Primate Research Center durchgeführten Studie war es herauszufinden, wie sich das Zika-Virus im menschlichen Körper bewegt und entwickelt. Auch bereits existierende epidemiologische Studien sollten so verifiziert werden. Zu diesem Zweck wurden insgesamt acht Rhesusaffen mit dem Zika-Virus-Typ infiziert, der in Südamerika erstmals 2015 auftauchte. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass Rhesusaffen bereits zehn Wochen nach ihrer ersten Infektion resistent gegen eine weitere Infektion des gleichen Zika-Stammes waren. Dies seien gute Neuigkeiten für die Entwicklung neuer Impfstoffe, so Professor O’Connor, Leiter der Studie. „Es zeigt, dass diese Art der Immunität, die natürlicherweise auftritt, anscheinend ausreichend ist. Wenn wir diesen Prozess in einer Impfung nachahmen können, dann hätten wir einen sehr erfolgreichen Impfstoff“, sagt O'Connor. In Afrika zirkuliert das Virus bereits über einen längeren Zeitraum als es in Südamerika der Fall ist. Anders als zum Beispiel in Brasilien, wurden hier kaum Probleme beobachtet, die im Zusammenhang mit der Virusinfektion während der Schwangerschaft auftreten. Dies scheint die Studienergebnisse zu bestätigen: Die Menschen in Afrika kommen mit dem Virus hauptsächlich dann in Kontakt, wenn sie noch jung sind. So werden sie schon früh immun und sind später, wenn sie Kinder bekommen, geschützt. Verlängerter Infektionszeitraum durch Schwangerschaft Die Forscher konnten außerdem nachweisen, dass die Zika-Infektion im Blut schwangerer Rhesusaffen mit bis zu 70 Tagen wesentlich länger nachweisbar war, als bei männlichen und nicht-schwangeren weiblichen Affen. Hier waren die Tiere in der Regel nach zehn Tagen wieder frei von Infektionen. Der verlängerte Infektionszeitraum hat auch Auswirkungen auf die Folgen des Zika-Virus für eine Schwangerschaft: Bereits im Vorfeld wurde das Virus für Probleme wie Mikrozephalien bei Neugebornenen verantwortlich gemacht. Eine mögliche Erklärung hierfür sei das beeinträchtige Immunsystem der werdenden Mütter, so eine Vermutung der beteiligten Forscher. Eine andere Hypothese bei der Suche nach einer möglichen Ursache geht hingegen von einer längeren Infektion des Fötus aus. Wissenschaftler der UW-Madison über die Bedeutung der disziplinübergreifenden Zika-Forschung. Für all jene Menschen, die nicht schwanger sind und in abesehbarer Zeit auch nicht schwanger werden, ist das Zika-Virus also aller Voraussicht nach unbedenklich. Allerdings ist die Tragweite der Zika-Infektion für Kinder, die bereits während der Schwangerschaft vom Virus betroffen sind, nach wie vor unklar. Um mögliche kognitive Einschränkungen in der Entwicklung der in Brasilien betroffenen Kinder besser einschätzen zu können, müssen diese erst über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet und untersucht werden. Die ältesten in Brasilien infizierten Kinder sind derzeit etwa ein Jahr alt. Bereits im Juni hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einer Studie zugestimmt, die den Impfstoff GLS-5700 gegen das Zika-Virus am Menschen testen soll. Der Probandenkreis umfasst 40 gesunde Patienten. Mehr über die an den Rhesusaffen durchgeführte Studie und ihre Bedeutung für die Impffoschung erfahren Sie hier.