Es ist zum Haare raufen. Acht, zwölf, manchmal sogar über 20 Anrufe. Alle vergebens. Immer nur: biep - biep – biep – besetzt! Sie kommen einfach nicht durch. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse sind 39 % unzufrieden mit der telefonischen Erreichbarkeit ihrer Arztpraxis
In der neusten Gesundheitswesen Aktuell der Kieler Nachrichten geht es um das Thema "Online Terminvergabe"
Es ist zum Haare raufen. Acht, zwölf, manchmal sogar über 20 Anrufe. Alle vergebens. Immer nur: biep - biep – biep – besetzt! Sie kommen einfach nicht durch. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse sind 39 % unzufrieden mit der telefonischen Erreichbarkeit ihrer Arztpraxis. Bei den 18 – 29 Jährigen sind es sogar 55 %. Zahlen, die im August 2016 erhoben wurden. Ist es heute besser? Wie oft rufen Sie durchschnittlich an, um einen Arzttermin zu vereinbaren? Was auf Patientenseite für Ärger sorgt, ist für das Praxispersonal nicht weniger nervenaufreibend. Schließlich bedeutet das Besetztzeichen, dass gerade mit einem anderen Patienten gesprochen wird. Und wahrscheinlich handelt es sich wieder um eine Termin-Diskussion. Die dauert. Zeit für Rückrufe bleibt nicht. Denn schon klingelt wieder das Telefon. - Ein Durchatmen erfolgt erst in der Mittagspause. Dann kann endlich der Anrufbeantworter eingeschaltet werden. Für Sie als Patient zwar eine Abwechslung, aber noch lange nicht zufriedenstellend. Wie soll mit einem Anrufbeantworter auch ein Termin ausdiskutiert werden?
Online-Terminvergabe schafft Kapazitäten für wichtigere Dinge
Drei Minuten werden eingespart. Pro Termin. Das sagte Jens Dommel auf einem Internisten-Kongress in Mannheim. Dort zeigte er den Anwesenden, wie die Terminvergabe durch eine Praxis-EDV unterstützt werden könne. Schließlich sei es für Medizinische Fachangestellte nicht die Hauptaufgabe Termine zu vereinbaren, so Dommel weiter. Mit der technischen Hilfe werden Ressourcen frei, die wiederum anderweitig genutzt werden können. Zum Beispiel für die Patientenversorgung. Auch können persönliche Patienten-Gespräche geführt werden oder Telefonate, die einen medizinischen Hintergrund aufweisen. Die freien Kapazitäten können aber auch mit Fortbildungen gefüllt werden. „Fortbildungen bringen nicht nur die einzelne Mitarbeiterin weiter, sondern die gesamte Praxis“, sagt André Bernert von Medical Management Partner. „Zum Beispiel kann sich eine MFA zur ‚Trainerin für Basiswiederbelebungsmaßnahmen‘ ausbilden lassen. Damit lassen sich Gruppenschulungen anbieten. Ein Mehrwert für Praxis und Patienten.“
„Praxen müssen jetzt aufrüsten.“
Mit den überlasteten Telefonanschlüssen in Arztpraxen hat jeder Patient zu kämpfen. Berufstätige haben es gleich doppelt schwer. Ihnen bleibt häufig nur ein kleines Zeitfenster für Telefonate und somit auch für die Vereinbarung von Arztterminen. Die Sprechzeiten liegen nämlich oft so, dass sie mit den Dienstzeiten kollidieren. Ein Problem, welches durch eine Online-Terminvergabe keine Rolle mehr spielt. Patienten sind nicht mehr an die Öffnungszeiten gebunden und können zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Wunschtermine durch die Praxissoftware blocken lassen. Dabei zeigt das System direkt an, welche Termine noch verfügbar sind.
Technifizierung – aber sinnvoll
Die Technifizierung in der Arztpraxis wird voranschreiten und sich ständig weiterentwickeln. Aber nicht alles ist sinnvoll. Zum Beispiel Termine per E-Mail zu vereinbaren. Das würde den organisatorischen Aufwand dramatisch erhöhen und lediglich eine Verlagerung des Problems darstellen. Anders sieht es bei Patienteninformationen und Online-Anamnesebögen aus. Letztere können von Patienten zu Hause in Ruhe gelesen und ausgefüllt werden. Die Daten werden dann auch nicht mehr händisch, sondern mithilfe der Software übertragen. Auch das spart Zeit und vermeidet Fehler.
Auch Sie benötigen Unterstützung bei der Umsetzung der Online Terminvergabe? Dann sprechen Sie uns an!