Vom 13. bis 16. September 2017 findet die 72. Jahrestagung der DGVS statt. Im Rahmen der Tagung, die dieses Jahr in Dresden Station macht, wird am 15. September zwischen 13:45 Uhr und 14:45 Uhr bereits zum zwölften Mal das Mittags-Symposium HOT TOPICS abgehalten. Im Saal 2 der Messe Dresden werden aktuelle wie auch zukünftige Fragestellungen der Gastroenterologie diskutiert. Neu ist in diesem Jahr ein Podiumsgespräch zum Thema Koloskopie & Recht.
Als erste Referenten des Symposiums werden um 13:45 Uhr Prof. em. Dr. Frieder Berr von der Universitätsklinik für Innere Medizin I der PMU Salzburg und Prof. Dr. Wolfgang Schmitt, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Klinikums Neuperlach, über das Thema „ESD im Kolorektum: Wer, wann in Klinik und Praxis?“ sprechen. Dabei diskutieren sie den Einsatz der endoskopischen Submukosa-Dissektion (ESD) in Klinik und Praxis zur Resektion flacher und komplexer Neoplasien im Kolorektum. Die kolorektale ESD (CR-ESD) hat sich in Japan zum „Goldstandard“ zur Resektion flacher und komplexer Neoplasien im Kolorektum entwickelt. Hierzulande hat sie dagegen, abgesehen von einigen Fallserien, keinen Eingang in die Regelversorgung von Frühkarzinomen und flachen Neoplasien gefunden. Welche Vorteile die CR-ESD hat und welche Empfehlungen die Sach- und Datenlage zum „Wann und Wer“ der CR-ESD erlaubt, bespricht Berr im Vortrag. Schmitt nennt als Behandlungsmethode die endoskopische Mukosaresektion (EMR) als die Therapie der Wahl. Die ESD ist nur bei einer kleinen Gruppe von Darmpolypen als Behandlungsmaßnahme indiziert, nämlich bei den sogenannten Polypenkarzinomen vom Typ Frühkarzinom. Es gelten die Low-Risk-/High-Risk-Kriterien. Dazu sind die bisher aus Deutschland publizierten Daten großteils enttäuschend: Über 50% der Fälle mussten in der größten Fallserie nachreseziert werden, da High-Risk-Kriterien des Frühkarzinoms vorlagen. Das Fazit laut Schmitt: Es gibt ein prä-therapeutisches Selektionsproblem. Die ESD ist sicherlich die onkologisch beste Lösung für Polypen-Frühkarzinome, weil eine one-piece-Entfernung als R0-Situation möglich ist. Aber bis heute ist unklar, welcher „Fall“ ex ante wirklich von der ESD profitiert.
Im Anschluss ist gegen 14:05 Uhr erstmalig ein Podiumsgespräch mit „10 Fragen und 10 klaren Antworten zum Thema Koloskopie & Recht“ geplant. Im Dialog mit Prof. Dr. Christian Ell beleuchtet der Leipziger Rechtsanwalt Torsten Nölling dabei rechtliche Aspekte der Endoskopie/Koloskopie.
Zum Abschluss des zwölften HOT TOPICS wagt die Berliner Internistin Dr. Angelika Behrens in ihrem Vortrag „Vorsorgekoloskopie 2025: Gastroenterologie – Assistenz – Roboter – Keine mehr?“ um ca. 14:25 Uhr einen Blick in die Zukunft der Vorsorgekolosopie. Sie diskutiert, in welcher Weise sich dieses wichtige Standbein eines Gastroenterologen in den nächsten Jahren verändern wird, ob es noch der Arzt sein wird, der die Untersuchung durchführt und inwiefern auch andere Fachbereiche qualitativ vergleichbare Resultate durch nichtinvasive Diagnostik liefern könnten.
Wie schon in den Jahren zuvor, übernehmen Prof. Dr. Christian Ell (Offenbach) und Prof. Dr. Christian Fischbach (Aschaffenburg) Vorsitz und Moderation des Symposiums.
Die Referenten im Überblick:
Prof. em. Dr. Berr Prof. Dr. Schmitt Torsten Nölling Dr. Behrens
Vorsitz und Moderation:
Prof. Dr. Ell Prof. Dr. Fischbach
Die Freigaben zur Bildnutzung der abgebildeten Personen liegen vor.
MOVIPREP, NORGINE und das Norgine-Segel sind eingetragene Marken der Norgine Unternehmensgruppe. ENDOCUFF VISION ist eine Marke von Arc Medical Design Limited.
DE/MPR/0817/0369