Eigene Praxis, Gemeinschaftspraxis oder MVZ? Alle drei Varianten der Niederlassung werden immer beliebter. Das, und die allgemeine Entwicklung der Wirtschaft und des Immobilienmarktes, führt dazu, dass die Preise für Artzpraxen steigen.
Allerdings nicht überall. Denn die Preise für Arztpraxen bzw. MVZ können stark variieren. Die geografische Lage, die Infrastruktur und die Art der Praxis bestimmen als wichtigste Faktoren den Preis. Der rechnerische Praxiswert ist dagegen weniger ausschlaggebend, sagen Experten.
Radiologen-Praxis am teuersten
Laut der Ärztezeitung (http://bit.ly/2yc8e1C) hat eine Umfrage unter MVZ-Betreibern ergeben, dass für rund zwei Drittel der Arztsitze die Preise seit einigen Jahren steigen. Besonders beliebt sind offenbar Praxen von Radiologen. Für sie muss man mancherorts bis zu 5 Millionen Euro hinblättern.
Am unteren Ende der Preisspanne sind die Hausarztsitze. Mit etwas Glück bekommt man hier schon ab 10.000 Euro eine eigene Praxis. Zuschüsse von den KVen und Kredite der ApoBank helfen, dieses Startkapital aufzubringen.
Vertrauen in MVZ-Betreiber steigt
MVZ haben es am Immobilienmarkt immer noch schwieriger als einzelne Ärzte. Anfangs waren viele KVen sehr zögerlich, freigewordene Arztsitze an ein MVZ zu vergeben. Das hat sich laut den MVZ-Betreibern mittlerweile gebessert, viele pflegen ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer KV und zum Zulassungsausschuss. Der persönliche Kontakt in die KV ist bei der Niederlassung Gold wert.
Ist es also leichter geworden, ein MVZ zu gründen? Da gehen die Meinungen stark auseinander. Während in den KVen Vorbehalte gegenüber MVZ abgebaut werden, kommen neue rechtliche Hürden dazu. Der Großteil der Ärzte, die ihre Praxis an ein MVZ verkaufen, verzichtet gleichzeitig auf die Zulassung und bringt den rechnerischen Arztsitz in das MVZ ein. Das Bundessozialgericht hat allerdings 2017 geregelt, dass der verkaufende Arzt anschließend noch mindestens drei Jahre im MVZ angestellt sein muss.
MVZ-Gründung leicht gemacht
Wie klappt die Gründung eines MVZ? Welche rechtlichen Details sind zu beachten? Und wie darf ein MVZ Ärzte anstellen?
Diese und andere Fragen beantwortet der NAV-Virchow-Bund in seinem Merkblatt „Der Weg zum MVZ-Arzt“ – eines von über 80 Servicedokumenten zum Praxismanagement. Die Merkblätter und Musterverträge sind für Mitglieder kostenlos. Hier können Sie sich über alle Vorteile der Mitgliedschaft im Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e. V. informieren: https://www.nav-virchowbund.de/mitgliederservice/darum_mitglied_werden.php.