Wer kennt ihn nicht: den Enkeltrick, die wohl berühmteste Telefonbetrugsmasche. Da fällt doch keiner mehr drauf rein? Stimmt nicht – und selbst Arztpraxen sind nicht vor Betrügern gefeit. Diese Tricks sollten Ärzte und MFA kennen.
In Arztpraxen und im Krankenhaus ist Stress an der Tagesordnung. Günstige Bedingungen für Betrüger, an sensible Daten wie zum Beispiel Kontonummern zu kommen. Das sind die häufigsten Maschen:
Kostenpflichtige Registereinträge
Besonders gefährdet sind Praxisgründer. Kaum ist die neue Praxis eröffnet, melden sich „staatliche“ Behörden und fordern Geld für Registereinträge. Die Briefe sind oft täuschend echt gestaltet – wer nicht genau hinsieht, erkennt den Schwindel nicht. Wenn Ihnen also hohe Beträge für die Veröffentlichung Ihrer Praxisdaten in Rechnung gestellt werden, prüfen Sie das Schreiben bevor Sie bezahlen.
Das sind Hinweise, dass es sich um eine Fälschung handeln könnte:
Branchenbucheinträge
Immer wieder berät unsere Rechtsabteilung im NAV-Virchow-Bund Ärztinnen und Ärzte, die sich ein teures Abo für Branchenbucheinträge aufschwatzen haben lassen. Die Masche: Ihnen wird vorgetäuscht, dass der Eintrag im Branchenbuch schon existiert und kostenlos ist. Per Formular sollen Sie nun prüfen, ob die Daten auch korrekt sind. Dass der Eintrag kostenpflichtig und vor allem als Abo gebucht wird, steht gut versteckt in den AGB oder manchmal auch am Seitenrand.
Diese Vorsichtsmaßnahmen können Sie treffen:
Gefährliches Fax
Dass Faxe gehackt werden können und darum von Ärzten nicht für sensible Daten genutzt werden sollten, ist die eine Sache. Die „Kölner Masche“ ist allerdings eine andere Art von Faxbetrug. Die Trickbetrüger recherchieren Unternehmen und Arztpraxen, die in Stadtführern, Branchenbüchern und anderen lokalen Medien Werbung geschaltet haben. Bei einem Anruf in Ihrer Praxis geben sie sich dann als Werbefirma aus und fragen, ob Ihr ursprünglicher Auftrag wie besprochen verlängert werden soll.
Im Anschluss erhalten Sie ein Fax, mit dem Sie entweder Ihre Kontodaten „abgleichen“ oder die „Kündigung“ bestätigen sollen. In Wirklichkeit geben Sie mit Ihrer Unterschrift aber überhaupt erst eine Anzeige in Auftrag. Diese Anzeige wird natürlich nie erstellt – kann Sie aber bis zu 1.000 Euro kosten.
Das können Sie tun:
Die Kreativität der Betrüger kennt keine Grenzen. Altbekannte Maschen werden weiterentwickelt und perfektioniert. Im stressigen Praxisalltag können Vorsicht und Sorgfalt schon mal unter den Tisch fallen. Umso wichtiger ist es, sich selbst und die Kollegen und Mitarbeiter zu sensibilisieren.
Wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind, sollten Sie keine Zeit verlieren. Holen Sie sich Rechtsberatung beim NAV-Virchow-Bund und verhindern Sie Schlimmeres. Natürlich helfen wir auch im Vorfeld, wenn Sie zweifeln, ob ein Schreiben rechtens ist oder nicht. Das und mehr ist in Ihrem Mitgliedsbeitrag inbegriffen – dieser Service lohnt sich garantiert für Sie!
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