Bei Dyskinesien bei Morbus Parkinson wurden ebenfalls Verbesserungen beobachtet.
Weitere Informationen zur Anwendung von Cannabis/Cannabinoiden beim Tourette-Syndrom finden Sie hier.
Wirkungen bei psychischen Erkrankungen
Über die therapeutischen Wirkungen von Cannabis bei psychischen Erkrankungen sind sich die Wissenschaftler noch unsicher. Festgestellt wurde, dass Cannabinoide angstlösende Wirkungen haben und beim Auslöschen von traumatischen Erinnerungen helfen. Daher können sie bei Angststörungen oder Posttraumatischer Belastungsstörung (Link zum PTBS-Artikel) eingesetzt werden.
In der Behandlung mit Cannabis gegen Depressionen wird Cannabis bzw. Cannabidiol gelegentlich angewendet. CBD scheint eine günstige Wirkung auf depressive Verstimmungen zu haben.
Cannabidiol zeigte sich wirksam bei Patienten mit Schizophrenie. Dabei war die Behandlung mit CBD mit weniger Nebenwirkungen verbunden als das Standardmedikament.
Inzwischen geht man auch davon aus, dass Psychosen nicht DURCH Cannabis ausgelöst werden, sondern dass eine individuelle Disposition dazu führt, dass bei Cannabisanwendung Psychosen auftreten können.
Behandlung erhöhten Augeninnendrucks
Cannabis senkt den Augeninnendruck und reduziert die Schmerzen. Bei einer Glaukombehandlung sind meist beide Wirkungen erwünscht. Zudem hat Cannabis offenbar miotische, also eine pupillenverengende Wirkung. Beim Glaukom tritt häufig eine Erweiterung der Pupillen auf, wodurch das Abfließen von Flüssigkeit aus dem Auge verhindert wird und der Augendruck steigt. Die miotische Wirkung von Cannabinoiden ermöglicht das Abfließen der Flüssigkeit und eine Senkung des Augeninnendrucks.
Bei einer Vielzahl weiterer Erkrankungen werden Cannabis oder cannabinoidhaltige Arzneimittel bereits angewendet. Die Studienlage und Evidenz muss aber in allen Anwendungsbereichen weiter verbessert werden, um Patienten solide Therapieoptionen zur Verfügung stellen zu können.