Der in Magic Mushrooms enthaltene Wirkstoff Psilocybin soll bei Depressionen helfen. Forscher fanden jetzt die Lösung für eine Massenproduktion des Wirkstoffes: Schimmelpilze.
In Gemeinschaftsarbeit haben Wissenschaftler des Instituts für Pharmazie der Universität Jena und des Leibniz-Instituts für Naturstoffforschung Magic-Mushroom Gene in den Schimmelpilz Aspergillus nidulans verpflanzt.
Seit 2016 ist bereits bekannt, dass der halluzinogene Wirkstoff Psilocybin schwere Depressionen lindern soll. In der Pilotstudie in London haben Mediziner Psilocybin an langjährigen Depressionspatienten getestet und konnten kurz- und langfristig Verbesserungen der depressiven Symptome feststellen. Die psychedelische Wirkung von Pilzen der Gattung Psilocybe machen sich Schamanen und Medizinmänner in anderen Kulturen schon seit geraumer Zeit zur Behandlung von Patienten zunutze. 1943 entwickelte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann das dem Psilocybin ähnliche LSD. Bei uns in Deutschland ist der Konsum und der Besitz von Magic-Mushrooms allerdings untersagt und strafbar.
Die Forscher wollten herausfinden, ob diese bereits sehr gut erforschte Pilzart beginnt, den Wirkstoff ebenfalls zu synthetisieren. Das Ergebnis stimmt positiv: die Wirkstoffsynthese des Schimmelpilzes erbringe hohe Erträge und sei insbesondere im Hinblick auf Skalierungsmöglichkeiten sehr erfreulich.
Neben der Genverpflanzung wurde noch eine weitere Herstellungsmethode entwickelt: ein biokatalytisches Verfahren, das in vitro die Biosynthese in Psilocybe-Pilzen imitiert. In dem künstlichen Herstellungsverfahren werden die gleichen Enzyme verwendet, die auch der Pilz natürlicherweise verwendet.
Quellen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/07/24/zauberschimmel-forscher-gewinnen-psilocybin-aus-aspergillus-art
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-licht-ins-dunkel-1.2996451