Differentieller Einsatz konventioneller Systemtherapeutika bei Psoriasis vulgaris Wissenschaftlicher Leiter: Dr. med. Cecilia Dietrich
Im aktuellen Verständnis der Immunpathogenese stellt die Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) eine genetisch determinierte, chronisch entzündliche (System)-Erkrankung dar, welche durch endogene und/oder exogene Trigger-Faktoren ausgelöst und/oder unterhalten werden kann. Mit einer Prävalenz von 1–3 % in den westlichen Industrienationen ist Psoriasis vulgaris eine häufige entzündliche Erkrankung der Haut und des Bewegungsapparates. In Deutschland sind allein 1,5–2 Millionen Patienten betroffen. 30–40 % der Erkrankten leiden an einer mittelschweren bis schweren Verlaufsform, die entsprechend den Empfehlungen der europäischen und deutschen S3-Leitlinie eine systemische Therapie erfordert. Durch das Auftreten in der Phase der Lebensplanung und Familiengründung stellt sie, auch durch ihren hoch chronischen Charakter, mit einer mittleren Lebenserkrankungsdauer von über 50 Jahren, eine besondere Herausforderung für die medikamentöse Langzeittherapie als auch für den besonderen Versorgungsbedarf dar, da sie einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten aufweist. Dem Dermatologen kommt bei dieser Erkrankung eine besondere Rolle in der Therapie, aber auch in der fachübergreifenden Diagnostik zuteil. Trotz einer stetig wachsenden Anzahl von effektiven und sicheren Therapieoptionen besteht nach wie vor eine strukturelle Unterversorgung von Patienten mit Psoriasis vulgaris in Deutschland. So verschreiben Dermatologen einer Studie zufolge bei 75 % der Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Psoriasis nach wie vor lediglich eine topische Therapie; selbst bei Nachweis einer Psoriasis Arthritis sind es immer noch 45 %, die lediglich topisch behandelt werden.
01.11.2017 – 31.10.2018 max. 2 CME-Punkte