Manchmal nehmen Patienten mit einem harmlosen Problem eine richtige Odyssee an Arztbesuchen auf sich. Wäre das anders, wenn der Patient jede Konsultation aus eigener Tasche bezahlen müsste? Man stelle sich Folgendes vor: Ein Junge stolpert in der U-Bahn.
Jugendlicher, 14 Jahre alt, stolpert in der U-Bahn und stößt sich an der Stuhllehne den rechten Rippenbogen. Es entsteht ein blauer Fleck. Was passiert dann?
Frage der begleitenden Mutter: „Sollen wir dann morgen doch nochmal in die Klinik zum Röntgen? Zur Sicherheit?“
Ich habe verneint.
Was würde passieren, wenn Patienten bei jeder Arztvorstellung eine Gebühr zahlen müssten? Was wäre passiert, wenn der erstbehandelnde Allgemeinarzt eben nicht nach forensischem Sicherheitsstreben gehandelt hätte, sondern mit gesundem medizinischen Sachverstand? Und die Harmlosigkeit eines kleinen Hämatoms hervorgehoben, den absehbaren Verlauf geschildert, eine Schmerzmedikation verordnet und Empfehlungen zur Dringlichkeit einer Wiedervorstellung gegeben hätte, also: Eine Beratung durchgeführt hätte? Fahrradkette.