US-Forschern ist es gelungen, den metastasierenden Brustkrebs einer Patientin zu bekämpfen. Das Mittel der Wahl: die Immunzellen der Patientin. Durch Einsatz der Immunzellentherapie bildeten sich die Metastasen zurück. Nach einem Jahr war der Tumor verschwunden.
Bei einer Frau konnte ein neuer immunologischer Therapieansatz mit tumorinfiltrierenden Lymphozyten erstmals metastasierenden Brustkrebs erfolgreich behandeln. Das berichtet das National Cancer Institute in Bethesda, Maryland in einer Pressemitteilung. Der fortgeschrittene Brustkrebs und seine Metastasen bildeten sich vollständig zurück. Zuvor hatte keine der gängigen Therapien angesprochen. Die Ärzte identifizierten dazu im Immunsystem der Frau bestimmte Zellen, die sich gegen im Tumor enthaltene mutierte Proteine richteten. Von insgesamt 62 unterschiedlichen Mutationen in den kranken Zellen wurden vier Mutationen von tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TILs) erkannt. Diese Immunzellen vermehrten die Forscher in vitro und züchteten so insgesamt 80 Milliarden TILs heran, die der Patientin anschließend injiziert wurden. Nach knapp sechs Wochen hatte sich die Größe ihres Tumors halbiert und nach einem Jahr war er vollständig verschwunden. Während ihre Prognose initial nur zwei bis drei Monate betragen hatte, lebt die Patientin nun seit fast zwei Jahren krebsfrei. Die Wirksamkeit immunologischer Therapien hängt von der Anzahl der Mutationen ab. Deswegen sind sie bei Krebsarten erfolgreich, die viele somatische Mutationen aufweisen, wie Melanom und Lungenkrebs. Dieser Fall lässt hoffen, dass personalisierte Immunzelltherapien auch bei Krebsarten wirken, die wenige Mutationen aufweisen – wie Brustkrebs.