Ärzte haben erfolgreich eine Stentimplantation im Herzen eines Ungeborenen kurz vor der Geburt durchgeführt – laut Angaben des Krankenhauses weltweit erstmalig. Die verantwortlichen Mediziner des Kepler Universitätsklinikums in Linz äußerten, dass das Kind sonst nicht lebensfähig und im Zweifelsfall nur mit einer noch risikoreicheren Notfall-OP zu retten gewesen wäre.
Die Diagnose vorab lautete: hypoplastisches Linksherzsyndrom, also eine Unterentwicklung des linken Ventrikels, die mit anderen Fehlbildungen im Bereich des Herzens einhergeht. In diesem Fall war der Abfluss des Blutes aus den Lungen von den Vorhöfen in die Herzkammern nicht möglich. „Mittels einer langen Hohlnadel wurde (...) ein neun Millimeter langer und drei Millimeter im Durchmesser haltender Stent ins Herz (in der Vorkammerscheidewand) unter Ultraschallsicht implantiert“, erklärte der Vorstand des Instituts für Pränatalmedizin.
Nach der Geburt benötigte das Baby keine intensivmedizinischen Maßnahmen. Die geplante Herzoperation, die aufgrund des angeborenen Herzfehlers nach wie vor nötig war, konnte in der ersten Lebenswoche erfolgreich durchgeführt werden. Der Eingriff im Mutterleib fand zwar schon vor vier Monaten statt, doch erst diese Woche wurde der Fall des kleinen Jungen auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Noch einen Eingriff hat er vor sich, bis er ein fast normales Leben führen kann, prognostizieren die Ärzte. Quelle: © Kepler Universitätsklinikum Foto: © Jacob Sippel / health.mil