Kurkuma und Ingwer sind aktuell buchstäblich in aller Munde. Ob als Küchengewürz, Tee oder als Zutat in Säften und Smoothies. Dabei bieten die beiden Wurzeln weit mehr als einen fernöstlichen Geschmack, sondern sie punkten mit vielen Antioxidantien und einer Reihe an unterschiedlichen Heilstoffen. Informationen über die tollen Knollen und was drin steckt, folgen in den kommenden Abschnitten.
Ingwer und Kurkuma – Inhaltsstoffe
Kurkuma (lat.: Curcuma longa) oder auch Gelbwurz fällt vor allem durch seine stark gelb färbenden Eigenschaften auf. Verwendet wird die Wurzel der Pflanze. Diese ist vor allem in Südostasien und Südasien beheimatet. Die Wurzel enthält ätherische Öle, Stärke, Ferulasäure, das Harz Resin, Eiweiße und Kaffeesäure, einen sekundären Pflanzenstoff. Mehr als 90 unterschiedliche Inhaltsstoffe tragen zur Heilwirkung bei. Der Wichtigste ist wohl das Cucurmin, der gelbe Farbstoff. Cucurmin wirkt antioxidant und schützt die Zellen für freien Radikalen. Darüber hinaus punktet die getrocknete Wurzel auch immer noch mit den Vitaminen B1, B2, B3 und C und den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium.
Ingwer (lat.: Zingiber officinale) oder auch Immerwurzel ist genau wie Kurkuma oder Ginseng schon lange in der exotischen Küche bekannt. Heute sind die scharfen Knollen auch in Europa bekannt. In Ingwer stecken über 160 unterschiedliche Inhaltsstoffe. Vor allem die ätherischen Öle werden geschätzt. Zu diesen gehören unter anderem Citral, Zingiberen, Neral, Zingiberol, Gingerol und Shoagol. Hinzu kommen Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor und Natrium. Auch viele Vitamine wie das Vitamin C und das Vitamin B6 sind enthalten. Am wichtigsten ist allerdings das Gingerol, der Inhaltsstoff, der für den klassisch scharf-würzigen Geruch verantwortlich ist.
Die Wirkung von Ingwer und Kurkuma
Die Curcuminoide, wie die Inhaltsstoffe der Kurkuma-Wurzel genannt werden, haben viele unterschiedliche Wirkungen. Dabei sind es vor allem die enthaltenen Antioxidantien, die sowohl präventiv als auch therapeutisch eingesetzt werden können.
Sie schützen vor oxidativem Zellstress, fangen freie Radikale ab oder neutralisieren diese, sie hemmen oxidative Enzyme wie das Cytochrom P-450, sie binden Metalle im Körper und diverse toxische Substanzen. Dabei schützen sie beim Menschen sogar fünf Mal stärker vor freien Radikalen als beispielsweise Vitamin E. Auch Entzündungen können mit Kurkuma bekämpft werden. Sie mildern oder beseitigen rheumatoide und arthritische Beschwerden. Sie wirken überdies antimutagen und antikanzerös. Insgesamt stärken sie das Immunsystem, fördern die Verdauung als auch Wundheilung und senken den Cholesterinspiegel. Außerdem kann Kurkuma hohe Fibrinogen-Werte senken. Diese werden mit einer erhöhten Thrombose-Gefahr in Zusammenhang gebracht. Außerdem soll Kurkuma Nervenzellen schützen und deren Verbindungen, die Synapsen.
Ingwer ist vor allem dafür bekannt, den Magen-Darm-Trakt zu schützen. Er beugt Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen vor und regt das Herz-Kreislauf-System positiv an. Auch hier sind es vor allem die antioxidativen Eigenschaften, die präventiv und therapeutisch eingesetzt werden. Ingwer wirkt antimikrobiell, hemmt Entzündungen und begünstigt deren Heilung, er steigert die Darmbewegung und fördert die Sekretproduktion im Magen- und Darm-Trakt. Auch die Sekretproduktion der Leber wird angeregt. Wer Probleme mit Morgenübelkeit hat, wie beispielsweise Schwangere im ersten Trimester, profitiert von den krampflösenden Eigenschaften. Diese helfen auch bei Perioden-Beschwerden. Auch eine leicht schmerzlindernde Eigenschaft wird dem Gingerol zugeschrieben.
Anwendungen von Ingwer und Kurkuma
Ingwer empfiehlt sich vor allem bei Erkältungskrankheiten und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Innerlich angewandt wird es eingesetzt bei:
Äußerlich nutzt man die Heilwirkung des Ingwers für:
Kurkuma kann ebenfalls bei diversen Erkältungsbeschwerden und bei Problemen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden. So wird es innerlich vor allem bei folgenden Problemen und Beschwerden angewandt:
Äußerlich werden folgende Beschwerden mit Kurkuma behandelt:
Wer Entzündungen oder Beschwerden mit Kurkuma und/oder Ingwer erfolgreich behandelt hat, kann im Anschluss Ginsengnutzen. Die ebenfalls uralte Heilpflanze enthält viele Heilstoffe wie ätherisches Öl, Panaxsäure, Vitamine, Schwefel und Glykoside. Diese helfen bei der Rekonvaleszenz, also der Wiederherstellung des Gesundheitszustandes. Es wirkt herzstärkend und immunstimulierend. So verbessert Ginseng die Wundheilung und den Allgemeinzustand.
Art der Anwendung und Einnahme
Ingwer und Kurkuma sind richtige Power-Wurzeln. Neu entdeckt, können sie heute auch in Pulver-, Kapsel- oder Tablettenform eingenommen werden. Wer möchte, verwendet ganz einfach die frischen Wurzeln. Es gibt zahlreiche Rezepte für Säfte, Tees, Smoothies und Gerichte mit Kurkuma und Ingwer. Wie bei allen Heilstoffen sollte es aber auch hier nicht übertrieben werden. Bei einer sehr hohen Dosierung können Nebenwirkungen auftreten oder die Wirkung bestimmter Medikamente kann beeinflusst werden. Im Vorfeld sollten deshalb Informationen diesbezüglich eingeholt werden.