Präventionsmediziner haben Hinweise darauf gefunden, dass soziale Netzwerke die Gesundheit fördern können. Im Bereich der sexuellen Gesundheit scheint es zu funktionieren.
Patienten informieren sich im Internet, suchen nach Gesundheitstipps und tauschen sich über soziale Netzwerke oder Patientenforen aus. Doch was bringen solche Strategien wirklich? Dieser Frage gingen Forscher jetzt mit einer Review und Metaanalyse nach.
Über Literaturrecherchen fanden sie 37 Studien, in denen die Wirksamkeit von Interventionen über soziale Netzwerken untersucht wurde. Dabei ging es um unterschiedliche Endpunkte – von mehr Bewegung über Stoffwechselparameter bis hin zu psychischen Erkrankungen. Die Qualität der Arbeiten erwies sich als äußerst heterogen. Die deutliche Mehrheit der identifizierten Veröffentlichungen (22 von 37) wies einen großen Bias auf und war teilweise aufgrund der Methodik nicht vergleichbar. Trotzdem zeigten Subgruppenanalysen mitunter signifikante Effekte von Interventionen.
„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Interventionen in sozialen Netzwerken kurzfristig (< 6 Monate) und längerfristig (> 6 Monate) für die sexuelle Gesundheit wirksam sein können“, schreiben die Autoren. Dabei geht es primär um Infektionsrisiken und um deren Vermeidung.
Bei weiteren Endpunkten, etwa Interventionen gegen den Alkohol- oder Drogenmissbrauch, zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, zur Veränderung von HbA1c-Werten und zur Raucherentwöhnung, gab es jedoch keine Signifikanz.
Die Ergebnisse lassen aber grundsätzlich vermuten, dass Interventionen in sozialen Netzwerken mit positivem Gesundheitsverhalten verbunden sein können, fassen die Autoren zusammen. Es müssten dazu aber noch weitere Studien und Arbeiten vorgelegt werden, so die Wissenschaftler.
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