Der PSA-Test ist als Screeningmethode für das Prostatakarzinom nicht geeignet – und kann sogar schaden. So das Ergebnis einer Studie zur Frage, ob der Test von den Krankenkassen übernommen werden sollte.
Das Prostatakarzinom ist der häufigste maligne Tumor bei Männern, mit ca. 49.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr. Es tritt vor allem bei Männern über 70 auf, frühe Warnzeichen gibt es kaum. Der PSA-Test soll Abhilfe schaffen und Erkrankungen schon im Frühstadium erkennen.
Das prostataspezifische Antigen, kurz PSA, ist ein Protein, welches in der Prostata gebildet wird. Liegt der Wert > 4 ng/ml im Serum, gilt dies als Hinweis für eine Erkrankung der Prostata, zum Beispiel ein Karzinom. Da aber nicht nur der maligne Tumor, sondern auch eine Prostatitis, benigne Prostatahyperplasie oder iatrogene Manipulation zu einem erhöhten PSA-Wert führen, ist die Aussagekraft des PSA-Wertes schon länger umstritten.
Eine aktuelle Studie des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zum Prostatakrebsscreening mittels PSA-Test bestätigt das: Der PSA-Test hat keinen Einfluss auf die Gesamtmortalität. Im Gegenteil schade er, laut Studie, sogar mehr Männern als er nutzt.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Männer einen falsch-positiven Screeningbefund (erhöhter PSA bei Patienten, die kein Prostatakarzinom haben) erhalten oder überdiagnostiziert werden (mit einem Prostatakarzinom, das keiner Behandlung bedarf). Die Zahl der falsch-positiven Ergebnisse liegt zwischen 22 und 26 Prozent und damit extrem hoch.
In vielen Fällen können außerdem Screeningschäden entstehen, unter anderem durch unnötige Eingriffe oder Biopsien. Der Test eignet sich somit nicht als Früherkennungsmethode und wird weiterhin nicht von den Krankenkassen übernommen.Quelle: © IQWiGBild: © William Warby / Unsplash