Dreist? Albern? Seltsam? Ja, trifft alles zu. Gemeint sind Kunden, deren Sätze man so schnell nicht vergisst. Meine aktuelle Top 7 der Apotheken-Sprüche.
In letzter Zeit hat sich wieder einiges an Anekdoten gesammelt. Und los geht's.
„Die 24 Tabletten kosten 17,38 Euro, die 56 Tabletten 38,97 Euro.“
„Was kostet dann jeweils eine Tablette?“
Ich rechne vor mich hin, in etwa fünf Sekunden lang.
„Was dauert denn da so lange? Im Kopfrechnen waren Sie wohl nicht besonders stark, nicht wahr?“
„So, Frau Schulze. Hier ist der Blutdrucksenker und das Inhalationsspray“
„Das was?“
„Das Inhalationsspray zur Erweiterung der Bronchien … damit Sie besser Luft holen können.“
„Nein, nein, nein. Davon hat der Arzt nichts gesagt! Da muss etwas schief gegangen sein.“
„Soll ich in der Praxis anrufen und einmal nachfragen?“
„Ja, bitte.“
Ich hole das Telefon. Während es klingelt, spricht die Patientin mit mir.
„Wissen Sie, er hat nur gesagt, dass er mir etwas zum Einatmen aufschreibt. Von Inhalieren hat er nichts erzählt.“
„Sagen Sie mal Frau PTAchen, haben Sie vor kurzem geheiratet?“
„Nein, wie kommen Sie denn darauf?“
„Sie haben so einen kräftigen Hintern bekommen. Ich mag das ja. Das passiert nur einfach oft, wenn die Frauen heiraten.“
Manchmal bleibt mir einfach nur noch die Spucke weg …
Ich arbeite ganz in der Nähe meines alten Gymnasiums. Kurz vor Weihnachten kommt mein alter Geschichtslehrer herein.
„Mein Gott – und dafür hast du jetzt Abitur gemacht? Was bist du jetzt? Apothekenhelferin! Da sind deine Eltern sicher stolz auf dich.“
„Guten Tag! Ich brauche Codeintropfen, haben Sie die vorrätig?“
„Ja, haben wir. In verschiedenen Mengen und von verschiedenen Firmen. Die sind allerdings verschreibungspflichtig.“
Der Mann grinst mich an: „Weiß ich doch.“
„Da müssen sie bitte erst einmal bei einem Arzt vorbeischauen und sich ein Rezept ausstellen lassen.“
Der Mann grinst noch breiter: „Nein, muss ich nicht.“
Ich schaue ihn direkt an: „Ohne Rezept kann ich sie Ihnen nicht mitgeben.“
Der Mann lacht mich an: „Wetten, dass ich sie ohne bekomme? Ich bezahle sie auch privat!“
Ich schüttele den Kopf: „So ist nun einmal die Gesetzeslage. Das dient Ihrem Schutz.“
Mit großer Geste legt der Mann seinen Arztausweis auf den HV-Tisch: „Naaaaaa?“
Eine Kundin ohne Kundenkarte: „Das ist mir jetzt wirklich unangenehm – aber ich bin hier im Urlaub und habe meine Tabletten zuhause liegen lassen. Können Sie mir die auch mitgeben?“
„Wie heißen die Tabletten denn?“
„Puuuh … ich habe schon nachgedacht, aber ich komme einfach nicht drauf. Irgendwas mit R glaube ich.“
„Und für oder gegen was nehmen Sie diese Tabletten?“
„Das weiß ICH doch nicht! Mein Arzt ist auch im Urlaub, den kann ich nicht fragen.“
„Wie soll ich Ihnen da weiterhelfen?“
„Können Sie das nicht irgendwie in ihrem Ding da drin finden, wenn ich Ihnen meinen Namen sage?“ *deutet auf die Kasse*
„Sie sind bei uns ja kein Kunde, ich habe hier keine Daten über Sie.“
„Achso? Ich dachte, die Apotheken hängen da alle irgendwie zusammen?“
Ein Anruf bei ihrer Stammapotheke zuhause klärte die Frage nach dem „WAS“ dann schnell, und sie konnte sich eine N1 Packung Ramipril 5mg bei einem Arzt vor Ort aufschreiben lassen...
Kundin etwa Mitte 20 steht am Nachmittag vor mir:
„Haben Sie was gegen Magenprobleme? Zur Vorbeugung?“
„Fahren Sie weiter weg in den Urlaub?“
„Nein, ich bin heute Abend auf eine Party eingeladen. Naja, das letzte Mal, als ich weg war, dachte ich den ganzen Abend, ich hätte mich verliebt, dabei war es nur Magen-Darm. Das soll jetzt nicht nochmal passieren!“
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