Ein mysteriöses Coronavirus aus China sorgt seit Dezember weltweit für Anspannung. Auch in Japan gab es nun den ersten Krankheitsfall. Lässt sich eine weitere Ausbreitung noch verhindern?
Mittlerweile wurde das neuartige Virus bei 41 Menschen in der chinesischen Provinz Wuhan gefunden. Die Betroffenen entwickelten eine zunächst mysteriöse fiebrige Lungenentzündung. Vorläufige Labortests deuteten bisher auf einen neuartigen Typ von Coronavirus hin. Deutsche Forscher haben nun ein Nachweisverfahren für das Virus entwickelt.
Testprotokoll veröffentlicht
Die WHO veröffentlichte das am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickelte Testprotokoll als bisher ersten diagnostischen Leitfaden. Verdachtsfälle können nun schnell auf das Virus untersucht werden.
Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie am Campus Charité Mitte, hat im Rahmen ihrer Tätigkeit im DZIF den weltweit ersten Diagnostiktest entwickelt und zur Verfügung gestellt. Die WHO hat das Testprotokoll als ersten Leitfaden für Labore online veröffentlicht. Derzeit führt ein internationales Konsortium eine Einführungserprobung des Tests durch.
Coronaviren (colorierte transmissionselektronische Aufnahme) © cdc/Dr. Fred Murphy & Sylvia Whitfield
Erster Fall in Japan
Über Verdachtsfälle in Hongkong, Singapur und Südkorea wurde bereits berichtet. Wie die FAZ gestern schrieb, meldete nun neben Thailand auch Japan einen ersten nachgewiesenen Fall des chinesischen Virus. Der gebürtige Chinese hielt sich zuvor in der betroffenen Provinz Wuhan auf. Er konnte am Mittwoch bereits symptomfrei aus dem Krankenhaus entlassen werden.
„Ich gehe davon aus, dass die breite Verfügbarkeit des Diagnostiktests nun in kurzer Zeit helfen wird, Verdachtsfälle zweifelsfrei aufzuklären und zu bestimmen, ob eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuen Virus möglich ist“, erklärt Prof. Drosten. „Damit ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des neuen Virus getan.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF)
Bildquelle: Rade Saptovic, unsplash