Forscher hatten große Hoffnungen in sie gesetzt: Zwei neu entwickelte Medikamente sollten den Ausbruch der Alzheimer-Krankheit verhindern. Jetzt folgt die Ernüchterung.
Menschen mit einer bestimmten genetischen Prädispodition, die zu einer Amyloid-Überproduktion führt, erkranken meist mit unter 50 Jahren an Morbus Alzheimer. Diese Patienten wurden vor Ausbruch der Erkrankung über 5 Jahre mit einem Medikament behandelt, das sich gegen Beta-Amyloid richtet. Die Studie wurde an 194 Teilnehmern durchgeführt, zum Einsatz kamen zwei verschiedene Medikamente.
Niederschmetternde Ergebnisse
Extrazelluläre Ablagerungen von Beta-Amyloid im Gehirn gelten neben intrazellulärer Akkumulation von Tau-Protein als Auslöser für die Alzheimer Krankheit. Die Forscher hatten große Hoffnungen, dass durch eines der Medikamente der Ausbruch von M. Alzheimer verhindert oder verzögert werden kann. Diese Hoffnungen haben sich leider nicht bestätigt. Dr. Randall Bateman, Neurologe an der Washington University in St. Louis und Leiter der Studie sei „geschockt“ gewesen und nannte die Ergebnisse „vernichtend“, heißt es in der New York Times.
Forscher geben die Hoffnung nicht auf
Trotzdem wollen Forscher den Ansatz nicht aufgeben, immerhin seien Amyloid-Plaques definierend für die Erkrankung. Eventuell kann das Problem behoben werden: Vielleicht waren die Dosen zu gering oder müssen bei noch jüngeren Patienten eingesetzt werden. Die Ergebnisse sollen im April in großen internationalen Konferenzen detaillierter vorgestellt werden. Tragisch sind die Ergebnisse vor allem für die Patienten und Teilnehmer der Studie. Diese hatten große Hoffnungen in die Studie gesetzt. Jetzt verbleibt ihnen keine Therapieoption.
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Textquelle: New York Times
Bildquelle: Finding Dan | Dan Grinwis, Unsplash