Eine Pandemie mit dem neuen Coronavirus wird immer wahrscheinlicher. Und nicht nur Ärzte, auch Labors werden bis zum Anschlag arbeiten. Ob die Kapazitäten dafür ausreichen, darf bezweifelt werden.
Gestern hat das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) Ergebnisse einer Umfrage unter Labors veröffentlicht. Ziel der Experten war, die die Kapazität und Qualität der SARS-CoV-2-Diagnostik zu bewerten und aufzuzeigen, wo Nachholbedarf besteht.
Von 47 Labors in der EU bzw. im EWR gaben 38 eine Kapazität von mindestens 8.275 PCR-Tests pro Woche an. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren weitere acht Laboratorien dabei, die molekulare Diagnostik zu implementieren. Das entspricht einer zusätzlichen Mindestkapazität von 875 Tests pro Woche.
Darüber hinaus zeigte die Umfrage eine große Bereitschaft der Laboratorien, internationale diagnostische Unterstützung zu leisten und Sequenzen auszutauschen. So könne zur Überwachung von Virusentwicklung und Infektionsverlauf im epidemiologischen Sinne beigetragen werden.
Die größten Herausforderungen bei Tests seien ein Mangel an positiven Proben zur Kontrolle. Aber auch ein Mangel an Personal, Zeit und geeigneten Chemikalien für die PCR-Diagnostik bestehe, so die Experten.
Ob die Kapazitäten im Ernstfall ausreichen, um alle Patientenproben per PCR zu untersuchen – beziehungsweise inwieweit zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden könnten – bleibt unklar.
Das ist aber auch die falsche Frage. Experten rechnen damit, dass in Kürze ELISA-Tests auf SARS-CoV-2 zur Verfügung stehen werden. Und die lassen sich in jedem ärztlichen Labor durchführen.
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