Das neuartige Coronavirus könnte auch das zentrale Nervensystem von Patienten befallen. Das spekulieren Neurowissenschaftler um Tsutomu Hashikawa vom RIKEN Center for Brain Science in einer Veröffentlichung.
Laut der Autoren gebe es immer mehr Hinweise darauf, dass sich SARS-CoV-2 nicht nur auf die Infizierung der Atemwege beschränkt, sondern auch in das zentrale Nervensystem eindringen könnte. So zeigen viele COVID-19-Patienten neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Viele der Patienten, die auf die Intensivstation verlegt werden, können zudem nicht mehr spontan atmen. Grund dafür könnte die potentielle virale Invasion des Atemzentrums im Gehirn sein. Neuroinvasive Infektionen mit anderen Coronaviren wie SARS-CoV und MERS-CoV ließen sich beim Menschen schon nachweisen, so die Autoren.
Im Fall von SARS- und MERS-CoV haben Forscher im Tierversuch möglicherweise gezeigt, welchen Weg die Viren nehmen. Offenbar dringen die Viren über die Nasenschleimhaut und den Nervus olfactorius ins Gehirn ein. Da SARS-CoV-2 ein naher Verwandter ist, schließen die Forscher nicht aus, dass auch dieses dazu in der Lage ist.
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